Schatten gesucht: VCÖ fordert grüne Lösungen für Parkplätze
19 Hitzetage pro Jahr gab es in Klagenfurt im Schnitt in den vergangenen 30 Jahren. Großflächige Parkplätze erweisen sich als Asphaltwüsten, die auch die Umgebung aufheizen.
Laut GeoSphere Austria gab es im Zeitraum 1991 bis 2020 in Klagenfurt durchschnittlich 19 Hitzetage (Tage mit 30 Grad Celsius oder mehr). Somit haben sich die Hitzetage in den vergangenen 30 Jahren im Vergleich zum Zeitraum davor verdreifacht. Der bisherige Höchstwert wurde im Jahr 2003 mit sogar 40 Hitzetagen verzeichnet. In Zukunft wird die Anzahl laut GeoSphere Austria weiter zunehmen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ betont, dass es auch im Verkehrsbereich rasch verstärkte Anpassungsmaßnahmen an die Erderhitzung braucht.
Parkplätze heizen Umgebung auf
Große Auto-Abstellplätze, etwa bei Supermärkten, Baumärkten, Einkaufszentren oder Unternehmen, heizen auch die Umgebung auf. Mehr als 200 Quadratkilometer sind in Kärnten durch Gebäude-, Betriebs und Verkehrsflächen versiegelt. “Asphalt auf Straßen und Auto-Abstellplätzen heizt sich an Hitzetagen extrem auf, kann Temperaturen von 60 Grad und mehr erreichen. Diese Hitze wird an die Umgebung abgegeben, die heiße Luft zieht weiter und belastet auch Bewohnerinnen und Bewohner in der Umgebung”, macht VCÖ-Experte Michael Schwendinger aufmerksam.
Bäume als “natürliche Klimaanlage”
Auch parkende Autos in den Straßen speichern Hitze unter sich. Diese wird über Nacht an die Umgebung abgegeben und verstärkt somit das Problem. “In Städten baucht es dort, wo viele Garagenplätze frei sind, Lösungen und Anreize, diese besser zu nutzen. Der frei werdende Platz kann dann für kühlende Begrünungsmaßnahmen in der Straße genutzt werden- jeder Baum ist eine natürliche Klimaanlage”, erklärt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.
Schnelles Handeln wird gefordert
Da die Anzahl an Hitzetagen immer größer wird braucht es bei großen Auto-Abstellplätzen rasch Anpassungsmaßnahmen, betont der VCÖ. Es sollen daher zwischen den Stellplätzen mehr Bäume gepflanzt werden, um Schatten zu garantieren, aber auch, um im Fall von Starkregen Versickerungsflächen für das Wasser zu schaffen. Anlagen mit mehr als 50 Stellplätzen sollen teilweise mit Photovoltaik-Flächen überdacht werden. Dadurch soll es auch wieder mehr Schatten geben und auch noch Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt werden. Außerdem sollte Asphalt durch versickerungsfähige Oberflächen ersetzt werden, da diese kein Wasser versickern lassen. Kiesbelag lässt als Alternative zumindest 40 Prozent des Wassers durch und Rasengittersteine sogar 85 Prozent. Das Wasser verdunstet an heißen Tagen und hilft die Umgebung abzukühlen.