Alles teurer: Jeder Vierte (!) überzieht sein Konto
Trotz hoher Sollzinsen von bis zu 14 Prozent überziehen immer mehr Österreicher ihr Konto. War vor zwei Jahren noch jeder Sechste mit dem Giro-Konto wiederholt im Minus, nutzt aktuell fast jeder Vierte seinen Überziehungsrahmen.
Auch die Nachfrage nach Konsumkrediten ist laut dem größten heimischen Tarifvergleichsportal im Juli im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Drittel gestiegen. Gleichzeitig gibt es aber auch wieder mehr Sparer. Wer Geld auf die Seite legen kann, bekommt dafür aktuell beinahe wöchentlich bessere Sparzins-Angebote. Die Zahl der Zugriffe auf die Sparzins-Vergleichsrechnern von “durchblicker” hat sich im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr verdreifacht. Die Sparzinsen könnten in Österreich noch deutlich höher ausfallen.
Zinsen für Sparprodukte “wieder besser”
Konsumenten, die länger mit ihrem Konto im Minus sind, rät Martin Spona, Leiter des Bereichs Consumer Finance bei “durchblicker”, den Fehlbetrag in einen Konsumkredit umzuschulden. Wenn man umgekehrt höhere Beträge auf dem Girokonto parkt und monatlich nennenswerte Beträge übrig bleiben, empfiehlt Spona, das Girokonto jetzt wieder laufend abzuschöpfen. Die Zinsen für Sparprodukte sind nach den rasanten Leitzinserhöhungen im vergangenen Jahr mittlerweile wieder deutlich besser als am Girokonto.
12 bis 14 Prozent Überziehungszinsen bei Gratis-Konten
Die Überziehungszinsen am Girokonto sind im Jahresvergleich zwar zuletzt trotz Leitzinserhöhungen bei den meisten Banken auf hohem Niveau relativ stabil geblieben, einzelne Bankinstitute haben die Sollzinsen aber dennoch spürbar nach oben korrigiert. Bei Gratis-Konten betragen die Überziehungszinsen mittlerweile zwischen 12 und 14 Prozent. Premium-Girokonten liegen oft deutlich darunter, im günstigsten Fall bei rund sieben Prozent, verrechnen jedoch teils beträchtliche Kontoführungsgebühren.
Bei Sparprodukten steigt man wesentlich besser aus
Für Kontoguthaben erhält man am Girokonto aktuell nach wie vor kaum nennenswerte 0,00 bis 0,02 Prozent Habenzinsen. Bei Sparprodukten kommt dagegen mittlerweile etwas Bewegung in den Markt. „Die Sparzinsen steigen derzeit kontinuierlich auf beinahe wöchentlicher Basis. Dennoch gibt es bei den Zinsen für Einlagen bei den österreichischen Banken weiterhin Luft nach oben“, berichtet Spona.