Smartwatch trackt persönliche Daten: „Kann dadurch Leben retten“
Im Zeitalter der Digitalisierung und des technologischen Fortschritts gewinnen Smartwatches immer mehr an Beliebtheit. Informatik Austria, nimmt Stellung zu Datenschutz- und Sicherheitsbedenken in Bezug auf die Smartwatches.
Viele Einheimische und Urlauber freuen sich auf lange Wanderungen in den Bergen, Mountainbiken oder auch die klaren Bergseen zu genießen. Dabei zählen Smartwatches als treuer Begleiter der Handgelenke. Die intelligenten Armbanduhren bieten nicht nur zahlreiche Funktionen wie das Anzeigen von Benachrichtigungen oder das Tracken von sportlichen Aktivitäten an, sondern haben auch einen immer größeren Einfluss auf unsere Gesundheit. Katta Spiel und Martina Lindorfer, Mitglieder von Informatik Austria, erklären nun die Verbindung zwischen Informatik und digitaler Gesundheit und nehmen Stellung zu Datenschutz- und Sicherheitsbedenken in Bezug auf Smartwatches.
Was hat Informatik mit Smartwatches zu tun?
Aufgrund der stetigen Digitalisierung steigt die Relevanz von Informatik in allen Bereichen des alltäglichen Lebens. Somit auch im Bereich Gesundheit, indem Tracker und andere digitale Technologien, beispielsweise zur kontinuierlichen Beobachtung von Gesundheitsdaten oder zur Berechnung unserer Herzgesundheit aus unseren Bewegungsdaten, eingesetzt werden. „Medizinische Daten werden auch dann relevant, wenn es um algorithmisch unterstützte Diagnoseverfahren und Behandlungsempfehlungen geht“, so Spiel. Smartwatches können also zu einer besseren medizinischen Versorgung beitragen. Problematisch dabei sei aber, dass derartige Verfahren größtenteils auf den Daten von 20- bis 50-jährigen Männern basieren und somit bei allen anderen nicht unbedingt die richtigen Diagnosen oder Behandlungen identifizieren könnten.
Gelten Smartwatches als positives Beispiel der Datensammlung?
Natürlich gibt es auch bei der Datensammlung von Smartwatches Vor- und Nachteile, „Datenschutz- und Sicherheitsbedenken sind grundsätzlich immer gerechtfertigt“ und es ist hilfreich, „einen Blick in die Datenschutzerklärungen und Online-Bewertungen verschiedener Geräte zu werfen“, so Lindorfer. Vor allem, weil die volle Funktionalität von Geräten oft nur in Kombination mit einer mobilen App am Smartphone genutzt werden kann, die potenziell mit anderen Apps am Handy interagiert und die gesammelten Daten aggregieren kann. Das ist insbesondere bei geografischen Daten bzw. Auskünften über den aktuellen Standort der Nutzer der Fall.
Der positive Einfluss
Davon abgesehen hat die Datensammlung von Smartwatches aber viele positive Aspekte, beispielsweise können die gesammelten Daten Nutzer bei der Umsetzung individueller gesundheitlicher Ziele unterstützen. Die längere Datenregenerierung von beispielsweise Puls- und Bewegungsdaten helfen, Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.
Alles eine Sache der richtigen Handhabe
Abschließend lässt sich festhalten, dass man sich im Hinblick auf die Datenschutz- und Sicherheitsaspekte natürlich über die Datenverarbeitung und -speicherung von Anbietern informieren sollte, denn schließlich geht es um die Verarbeitung sehr persönlicher Daten. Laut Spiel handele es sich immer „um eine Abwägung bei der Nutzung von Smartwatches, die kontextabhängig unterschiedlich ausfallen kann“. Doch gerade diese Daten können zur Verbesserung der eigenen Gesundheit wie auch der medizinischen Versorgung führen. Informatik hat im Hinblick auf Smartwatches also positive Aspekte auf den Bereich der Gesundheit und kann Leben retten.
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