Kein Stalker? Fan von Schlagersängerin freigesprochen
Anzügliche, schockierende Nachrichten sendete ein Fan der steirischen Schlagersängerin Natalie Holzner zur Häufe. Mit einem Peilsender in einem Geschenk trieb er das Ganze an die Spitze. Der Vorfall kam nun vor Gericht.
Fans, die sie anhimmeln und ihr mehrere Nachrichten senden – Das ist für die steirische Schlagersängerin Natalie Holzner mittlerweile zum Alltag geworden und sie schätzt diese Form der Anerkennung auch sehr. Ein Fan trieb es aber entschieden zu weit. Bei einem Auftritt in Voitsberg überreichter besagter Fan ihr ein Geschenk, welches sie erst am darauffolgenden Tag öffnete. Das in Weihnachtspapier eingewickelte Paket entpuppte sich als böse Überraschung: Darin befand sich nämlich ein Peilsender.
“Ich will mit dir sterben”
Der Absender war der Schlagersängerin kein Unbekannter. Bereits seit einiger Zeit bombardierte er sie mit Nachrichten, denen sie aber nicht weiter Beachtung beimaß. Auch nach dem schockierenden Fund erhielt sie wieder eine Nachricht von ihm: Er habe den Tracker bereits installiert, teilte er ihr darin mit. “Ich habe nicht gewusst, was ich machen soll, ich war komplett verzweifelt”, berichtet Holzner damals in einem Gespräch mit 5 Minuten. Den Fall meldete sie natürlich unverzüglich der Polizei. Dabei kamen ältere, noch nicht geöffnete Nachrichten zum Vorschein – mit schockierenden Äußerungen wie “Ich will mit dir sterben”, “Wir zwei bis zum Ende” oder “Ich denke noch an deinen knackigen Po”.
Freispruch vor Gericht
Der Mann wurde von der Polizei auch ausfindig gemacht. Am Montag, dem 2. Oktober, musste er schließlich wegen des Verdachts der beharrlichen Verfolgung vor Gericht verantworten. Wie die “Steirerkrone” berichtet, soll der Fan ihr die ganzen Nachrichten gesendet haben, weil sie ihm zuerst geschrieben habe – so seine Erklärung vor Gericht. Tatsächlich war diese erste Nachricht von Holzner lediglich eine automatische Antwort an jeden Follower: “Danke, dass du mir folgst.” Der Peilsender sei seinen Angaben zufolge ein “übertriebenes Fangeschenk mit großem Verwendungszweck” gewesen, heißt es in dem Krone-Artikel. Trotz all der Vorfälle gab es für den Angeklagten einen Freispruch. Er sei rechtlich gesehen kein Stalker, da die Sängerin die Nachrichten erst später las, somit sei sie auch nicht längere Zeit “gestalkt” worden.