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/ ©Pixabay / missavana

Schockierend: Jeder Dritte bei Bewerbungen Opfer von Diskriminierung

Eine Umfrage der Jobplattformen karriere.at und hokify schockiert: Über ein Drittel der Jobsuchenden waren bereits zumindest einmal von Diskriminierung im Bewerbungsprozess betroffen.

von Phillip Plattner
Phillip Plattner Online-Redakteur Kärnten Steiermark
2 Minuten Lesezeit(380 Wörter)

Die meisten haben schon einmal Altersdiskriminierung im Bewerbungsprozess erlebt, gefolgt von Sexismus und Rassismus. „Die Ergebnisse der Befragungen auf karriere.at und hokify sind fast deckungsgleich“, weiß Karl Edlbauer, Co-Founder und Geschäftsführer von hokify. „Das zeigt, dass Diskriminierung den gesamten Arbeitsmarkt betrifft.“ Diese könne unterschiedliche Formen annehmen: Bewerbungen werden aussortiert, Kandidaten werden nicht zum Gespräch eingeladen oder bei gleicher Qualifikation nicht berücksichtigt. „Dadurch werden passende Kandidaten für einen Job nicht in Erwägung gezogen, was wiederum den derzeit anhaltend hohen Arbeitskräftebedarf zusätzlich verschärft“, stellt Edlbauer.

Vier von zehn mit unzulässigen Fragen konfrontiert

Vier von zehn Befragten wurden im Bewerbungsgespräch bereits nach unzulässigen Details aus dem Privatleben gefragt. So gaben 13 Prozent der Befragten sowohl auf karriere.at als auch hokify an, dass sie schon einmal nach der Familienplanung gefragt wurden: Von jenen Usern, auf die dies zutrifft, sind 87 Prozent (karriere.at) bzw. 73 Prozent (hokify) weiblich. Das Gleichbehandlungsgesetz verbietet jedoch Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, Familienstandes oder des Umstands, ob jemand Kinder hat, außerdem der ethnischen Zugehörigkeit, der Religion, der Weltanschauung, des Alters oder der sexuellen Orientierung. Damit seien Fragen, welche diese Themen behandeln, im Bewerbungsgespräch nicht zulässig.

Mehrheit für Bewerbung mit Foto

Danach gefragt, ob sie eine Bewerbung ohne Foto und/oder persönliche Daten (Name, Geschlecht, Geburtsdatum) bevorzugen würden, sprachen sich zwei Drittel für die klassische Bewerbung mit Foto im Lebenslauf aus. Bei den Varianten ohne Foto bevorzugen die Nutzer von hokify ihre persönlichen Daten anzugeben, während Nutzer von karriere.at die gänzlich anonymisierte Variante demgegenüber leicht präferieren. „Die Bewerbung ohne Foto ist im englischsprachigen Raum und Skandinavien schon üblich, um Diskriminierung möglichst im Keim zu ersticken. Hierzulande gehört das Foto aktuell standardmäßig in den Lebenslauf. Laut unserer Befragung präferieren auch die Jobsuchenden diese Variante. Arbeitgeber sind jedoch gefordert, Vorurteilen und Stereotypen aktiv entgegenzuwirken, um die Arbeitswelt so inklusiv wie möglich zu gestalten. Beispiele hierfür sind Maßnahmen im Bereich Bewusstseinsbildung genauso wie anonymisierte und standardisierte Bewerbungsverfahren oder das Vier-Augen-Prinzip beim Durchsehen von Bewerbungen“, erklärt Michaela Foißner-Riegler, Chief People Officer bei karriere.at.

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