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/ ©WKK/ Foto Linzer
5min.at zeigt ein Foto des Energiegipfel der Industrie in Pörtschach.
Am Foto: Die Spartenobleute Maximilian Oberhumer, Erich Frommwald, Gastgeber Michael Velmeden und Markus Comploj. (v.l.)

Erneuerbare Stromproduktion: Industrie fordert mehr Tempo beim Ausbau

Der Energiegipfel der Industrie in Pörtschach stand ganz im Zeichen der erneuerbaren Stromproduktion.

von Tanja Janschitz
Tanja Janschitz Onlineredaktion 5min.at
2 Minuten Lesezeit(448 Wörter)

Österreich hat sich mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 den Stromverbrauch (bilanziell) aus erneuerbaren Energien darzustellen. Dazu soll die jährliche Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern von 2020 bis 2030 mengenwirksam gesteigert werden. „Dieses Ziel muss erreicht werden“, waren sich die Obleute der Industriesparten der Bundesländer Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark, Tirol und Vorarlberg bei ihrem Energiegipfel in Pörtschach am Wörthersee einig. Schließlich erhöhe jede in Österreich produzierte Kilowattstunde Strom die nationale Resilienz und mache den Strompreis mittelfristig unabhängiger von fossilen Preiseinflüssen. Eine ausreichende Verfügbarkeit von erneuerbarem Strom sei zudem die Voraussetzung, zahlreiche Industrieprozesse klimaneutral zu gestalten.

Erneuerbare Stromproduktion stagniert

Im Jahr 2022 wurden in Österreich etwa 43 TWh Strom aus Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik gewonnen. 2021 konnten 45 TWh erzielt werden, und 2020 knapp 48 TWh. Für 2023 werde zwar wieder ein leichter Anstieg erwartet, aber vor allem bei Wasser- und Windkraft hinke die Erzeugung den Ausbauzielen deutlich hinterher. „In Summe ist daher mit einer deutlichen Verfehlung des nationalen Ziels 2030 für die erneuerbare Stromerzeugung zu rechnen“, glaubt zumindest Michael Velmeden, Obmann der Sparte Industrie in der Wirtschaftskammer Kärnten. Zudem sei in vielen Regionen eine einseitige Fokussierung auf Photovoltaik zu beobachten. Die Netze würden bereits heute an ihre Grenzen stoßen, wenn der Verbrauch niedrig und die Produktion erneuerbarer Energien hoch sei.

Einseitiger Fokus auf Photovoltaik?

Photovoltaik ist für viele Industriebetriebe eine attraktive Option, den Netzbezug deutlich zu reduzieren, sofern der Eigenverbrauch des PV-Stroms auf hohem Niveau gehalten werden kann. Velmeden weiß aber: „Eine mangelnde Balance zwischen Photovoltaik einerseits und der Stromproduktion aus anderen erneuerbaren Quellen andererseits birgt allerdings ein erhebliches Risiko für unseren Standort.“ Hintergrund sei, dass Photovoltaikanlagen im Jahresverlauf nur etwa 1.000 Volllaststunden Energie liefern. Dies sei der mit Abstand niedrigste Wert aller erneuerbaren Energieträger. Als Folge der höheren Peakleistungen und der Einspeisung in allen Netzebenen sei bei einer alleinigen Fokussierung auf Photovoltaik mit deutlich höheren Netzausbau- und Netzwartungskosten zu rechnen als bei einem ausgewogenen Mix erneuerbarer Energien. Es bestehe das Risiko, dass sich die Netzgebühren entsprechend ungünstiger entwickeln als in anderen Regionen Europas. Hinzu komme, dass Photovoltaikanlagen nur etwa ein Viertel ihres Ertrags im verbrauchsstarken Winterhalbjahr erzeugen. Bei Windkraftanlagen seien es dagegen mehr als zwei Drittel.

Industrie fordert ausgewogenen Ausbau

„Die derzeit zu beobachtende Fokussierung vor allem auf Photovoltaik kann zu erheblichen Nachteilen für den Wirtschaftsstandort in Bezug auf Netzbelastung und Netztarife führen. Wir fordern daher einen Zubau erneuerbarer Energien, der einen ausgewogenen Mix aller erneuerbaren Energieträger, also Wasserkraft, Windkraft und Photovoltaik, berücksichtigt“, fordert Spartenobmann Velmeden. In diesem Sinne müsse auch die Förderlandschaft überarbeitet werden.

Erneuerbare Stromproduktion: Industrie fordert mehr Tempo beim Ausbau
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Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 05.10.2023 um 12:31 Uhr aktualisiert
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