Kärntner Wasserqualität: Die meisten Flüsse in hervorragendem Zustand
In der heutigen Regierungssitzung wurde der Kärntner Fließgewässergüte-Bericht für die Berichtsjahre 2019/2020 behandelt. Dieser Bericht gibt Aufschluss über den chemischen und physikalischen Zustand der Kärntner Flüsse.
Kärnten verfügt über 8.000 Kilometer Fließgewässer, wovon etwa 3.300 Kilometer im Überwachungsprogramm stehen. Proben wurden flussauf- und flussabwärts von abwasserrelevanten Betrieben und Kläranlagen genommen, um sicherzustellen, dass die Vorgaben eingehalten werden und die Qualität der Fließgewässer den EU-Wasserrahmenrichtlinien entspricht.
16 Fließgewässer untersucht
Insgesamt wurden 16 Fließgewässer an 49 Messstellen auf 60 verschiedene Parameter hin untersucht, deren Grenzwerte von der EU-Wasserrahmenrichtlinie festgelegt wurden, darunter organische Stoffe wie Stickstoff, Phosphor, Kohlenstoff sowie Metalle und Schwermetalle.
Im „sehr guten“ und „guten“ Zustand
Die Ergebnisse des Berichts zeigen, dass der Großteil der Kärntner Gewässer sich in einem sehr guten (12) oder guten (2) chemisch-physikalischen Zustand befindet, ohne Beanstandungen. Bei zwei Flüssen wurde ein mäßiger Zustand festgestellt. An der Möll bei Heiligenblut wurden erhöhte Nickelwerte aufgrund natürlicher geologischer Einflüsse festgestellt. An der Gailitz wurden erhöhte Blei- und Zinkwerte aufgrund historischer Bergbau-Ablagerungen in Italien gefunden, die bereits saniert wurden.
Es besteht kein Handlungsbedarf
Die Landesrätin betonte, dass bei diesen beiden als „mäßig“ eingestuften Flüssen kein Handlungsbedarf bestehe, da die Beanstandungen auf natürliche Gegebenheiten oder bereits behobene Altlasten zurückzuführen seien. Aufgrund erhöhter Thallium-Werte wurde jedoch weiterhin eine Verzehrwarnung für Fische in der Gailitz ausgesprochen. Dies ist auf das ehemalige Bergbaugebiet zurückzuführen, obwohl es keine EU-Grenzwerte für Thallium gibt.
Verzehrwarnung im Görschitztal
Besondere Aufmerksamkeit erfordert das Görtschitztal bzw. die Gurk aufgrund der HCB-Causa. Obwohl die Gurk einen guten chemisch-physikalischen Zustand aufweist, gibt es ein Sondermessprogramm für HCB und HCBD. Erhöhte HCBD-Werte wurden in Fischen festgestellt, was zu einer anhaltenden Verzehrwarnung führt. Dies ist auf vermutlich beeinträchtigtes Sediment in der Gurk zurückzuführen.