Kärnten kämpft weiter für den Halt der Koralmbahn in Kühnsdorf
Das Verkehrsreferat des Landes Kärnten macht weiter Druck, damit die schnellen Fernverkehrszüge mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn auch in Kühnsdorf-Klopeinersee Halt machen.
Nachdem das Land bereits aufgezeigt hat, dass der zusätzliche Halt innerhalb des Taktfahrplans möglich sei, scheinen nun die mit 220 Metern von der ÖBB offenbar zu kurz gebauten Bahnsteige einen Fernverkehrsvershalt erneut zu gefährden. „Es ist unverständlich, warum die ÖBB die Bahnsteige nicht schon beim Bau des neuen Bahnhofs für die schnellen Züge ausgelegt hat. Und das, obwohl die ursprüngliche Genehmigung sogar die langen Bahnsteige umfasste. Offenbar will die Verkehrsministerin erneut einen Ausweg suchen, damit der Halt nicht umgesetzt wird. Doch an einem zu kurzen Bahnsteig wird es nicht scheitern. Es kann nicht sein, dass zwar ein neuer Bahnhof gebaut wird, aber die schnellen Züge künftig einfach durchrauschen“, betont Verkehrslandesrat Sebastian Schuschnig.
Land will Bahnsteigverlängerung selbst beauftragen
Das Land Kärnten prescht nun vor und will die Bahnsteigverlängerung am Bahnhof Kühnsdorf-Klopeiner See im Zweifelsfall auch selbst beauftragen. Am kommenden Dienstag werden die Mittel dafür in der Landesregierung freigegeben. „Wir stehen bereit, die Verlängerung der Bahnsteige selbst zu beauftragen, damit die ÖBB und das Verkehrsministerium keine Ausrede mehr haben. Damit steht einem Halt der Fernverkehrszüge technisch nicht mehr im Wege. Es muss sich nur noch das Verkehrsministerin endlich dazu bekennen“, sagt Schuschnig. Entsprechende Gespräche mit den ÖBB laufen. „In erster Linie ist aber die ÖBB am Zug, die Bahnsteige zu verlängern. Ein erneutes Zuwarten, bis die Züge schon durchfahren, ist nicht hinnehmbar. Die Region braucht jetzt Sicherheit“, macht der Landesrat weiter Tempo.
„Es ist bereits fünf vor zwölf“
Bereits bisher haben zwei vom Land eingeholte Gutachten bestätigt, dass ein zusätzlicher Halt des Fernverkehrs in Kühnsdorf innerhalb des Taktfahrplans möglich ist. Dass von Fachexperten in Wien bereits Entwürfe für mögliche Fahrpläne mit einem Halt entworfen wurden, bestätigt das umso mehr. Schuschnig werde dazu konsequent weiter mit dem Verkehrsministerium im Sinne der Kärntner verhandeln und appelliert an Verkehrsministerin Gewessler als Hauptverantwortliche, rasch alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die einen Halt in Völkermarkt spätestens mit der Inbetriebnahme der Koralmbahn ab 2025 ermöglichen. „Es ist bereits fünf vor zwölf! Wir werden hier nichts unversucht lassen und pochen weitere auf den Fernverkehrshalt in Kühnsdorf. Es braucht endlich eine Lösung für über 40.000 Kärntnerinnen und Kärntner und einen ganzen Bezirk. Die schnellen Züge dürfen künftig auf keinen Fall an der gesamten Region vorbeifahren“.