Neues Projekt: Bioabfall abgeben & Kompost-Erde zurückbekommen
Die Stadt startet ein neues Kreislaufwirtschaftsprojekt: Die Bürger geben ihren Bioabfall ab und bekommen im Gegenzug "Lindwurmerde" aus dem Kompost. Man möchte so die Sammelquote für Bioabfall verbessern.
Über 13.000 Biotonnen sind in Klagenfurt vorwiegend bei Einfamilienhäusern aufgestellt. Darin wurden im Jahr 2022 etwa 7.200 Tonnen Bioabfall gesammelt. Ein Wert, der sich zukünftig deutlich verbessern soll. Denn die Reste aus Küche und Garten sind durchaus wertvolle Ressourcen, aus denen Kompost gewonnen werden kann. Jedoch nur, wenn der Abfall in der Biotonne eine bestimmte Qualität aufweist, sprich möglichst frei von Fehlwürfen bzw. Schadstoffen ist. Gemeint sind zum Beispiel Fleischstücke, Kleintiermist, Tierkadaver, Zigarettenkippen, Erde oder Steine, die allesamt in den Restmüll gehören.
Projekt soll zur Bioabfall-Trennung motivieren
Damit in Klagenfurt künftig mehr Bioabfall und in besserer Qualität gesammelt wird, startet die Stadt die Initiative „Lindwurmerde für Bioabfall“. „Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger mit der neuen Initiative motivieren, den Bioabfall noch besser zu trennen. Als Dankeschön gibt es dafür fein gesiebte Komposterde ohne Schadstoffe, die Lindwurmerde, die sich perfekt zum Garteln eignet“, erklärt Entsorgungsreferentin Stadträtin Sandra Wassermann. Konkret geht es dabei um ein Projekt der Kreislaufwirtschaft, von dem die Bürgerinnen und Bürger profitieren können.
Initiative „Lindwurmerde für Bioabfall“
- Bioabfälle wie gewohnt zuhause in der Biotonne sammeln
- Bei Abholung wird ein Reinheitsgrad-Scan des Bioabfalls direkt im Müllwagen durchgeführt
- Bürger erhalten eine digitale Benachrichtigung über Bioabfall-Reinheitsgrad & Zahl der Bonuspunkte
- In den Kompostwerken entsteht aus Bioabfall wertvoller Kompost („Lindwurmerde“)
- Bürger können erhaltene Bonuspunkte bei den Altstoffsammelstellen Nord und Süd gegen kostenlose Lindwurmerde eintauschen
- Mit der Lindwurmerde garteln und genießen
KI untersucht Reinheitsgrad
Für das Projekt wurden zwei städtische Müllwägen mit neuer Technik ausgestattet. „Im Schüttraum befindet sich ein Sensor, der vom Bioabfall Fotos macht. Diese werden dann mittels Künstlicher Intelligenz analysiert. Unerwünschte Stoffe können so identifiziert, dargestellt und der Reinheitsgrad des Abfalls festgestellt werden“, erläutert Direktor Gregor Lammer von der Partnerfirma Brantner, die sich auf Abfall- und Ressourcenmanagement spezialisiert hat. Die Fehlwürfe in der Biotonne werden so lückenlos dokumentiert – diese reichen von Plastiksackerln über Glas bis hin zu Autobatterien. „Das verursacht zusätzliche Entsorgungskosten und beeinträchtigt den Kompostierungsvorgang“, so Gernot Bogensberger, Leiter Abteilung Entsorgung.
Initiative startet im Frühjahr 2024
„Lindwurmerde für Bioabfall“ soll im Frühjahr 2024 in der ganzen Stadt starten. Für einen Probebetrieb sucht die Abteilung Entsorgung schon jetzt 50 Klagenfurter Haushalte. Die Testteilnehmerinnen und Testteilnehmer erhalten zu Projektstart 50 Liter Lindwurmerde als kleines Dankeschön für die Teilnahme.
Du willst teilnehmen?
Interessierte können sich ab sofort bei der Abteilung Entsorgung per Mail an [email protected] melden.
Wo landet der Inhalt der Biotonne eigentlich genau?
Die in Klagenfurt gesammelten Mengen Bioabfall werden zuerst bei der Deponie Hörtendorf umgeladen und zu den Kompostwerken in St. Veit a. d. Glan und Spittal a. d. Drau transportiert. Ein bis zwei LKW-Ladungen sind es täglich. Aus den 2022 gesammelten 7.200 Tonnen Bioabfall konnten etwa 4.680 Tonnen Kompost (65 Prozent des Bioabfalls) gewonnen werden. Diese stehen als Lindwurmerde zum Garteln zur Verfügung. Nicht benötigte Mengen werden an die Landwirtschaft weitergegeben.