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/ ©APA/GEORG HOCHMUTH
Die Regierungsspitze erinnerte an die Opfer des Wiener Anschlages

Vier Tote: Anschlag in Wien jährt sich zum dritten Mal

Österreich hat am Donnerstag an die Opfer des Terror-Anschlags in der Wiener Innenstadt vor drei Jahren erinnert. Beim Gedenkstein am Desider-Friedmann-Platz wurde der vier getöteten Menschen gedacht.

von APA/ RED
3 Minuten Lesezeit(551 Wörter)

Am 2. November 2020 eröffnete ein 20-jähriger Islamist in der Nähe des Desider-Friedmann-Platzes kurz vor 20 Uhr das Feuer und lief unter anderem durch die Wiener Seitenstättengasse sowie das „Bermuda-Dreieck“, einem beliebten Ausgehviertel, in dem viele Menschen den letzten Abend vor einem anstehenden Lockdown verbrachten. Dabei tötete er vier Menschen und verletzte mehr als 20 weitere teils schwer, bevor er nach neun Minuten von einem Beamten der Sondereinheit WEGA durch einen tödlichen Schuss gestoppt wurde. Auf den Tag genau drei Jahre ist der Terror-Anschlag in der Wiener Innenstadt nun schon her.

Kranzniederlegung im Gedenken an Opfer

An der Gedenkveranstaltung nahmen neben Kanzler und Vizekanzler auch Innenminister Gerhard Karner, Bildungsminister Martin Polaschek (beide ÖVP), Justizministerin Alma Zadić (Grüne), der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) teil. Unter den Augen zahlreicher bewaffneter Polizisten und Soldaten wurden zwei Kränze und Kerzen niedergelegt, musikalisch begleitet von der Polizeimusik Wien.

Gedenken heißt, …

„Gedenken heißt, unser tiefstes Mitgefühl den Familien und Angehörigen der Getöteten auszusprechen, die bis heute darunter leiden“, so Kanzler und Vizekanzler weiter. „Denn bei allem Leid, das Terroristen anrichten können, werden sie nie ihr Ziel erreichen. Denn unsere freie, demokratische und liberale Gesellschaft ist stärker als der Terror.“ Gedenken heiße aber auch, daran zu erinnern „wie die Menschen in diesem Land an diesem Tag zusammengehalten und sich gegenseitig geholfen haben.“

Wenn Hass geschürt wird

Auch heute sehe man Versuche jener, „die unsere Gesellschaft spalten und Gewalt provozieren wollen (…) Wir sehen jene, die die einen gegen die anderen ausspielen wollen und Hass schüren, um eine aufgeheizte Stimmung zu erzeugen“, betonten Nehammer und Kogler. Insbesondere in Sozialen Medien, wo Terrororganisationen und Hassprediger glauben würden, leichtes Spiel zu haben, sei dies traurige Realität. „Doch wir werden ihnen keine Chance geben. Österreich hat damals in schwierigsten Stunden zusammengehalten und wird das auch in Zukunft tun“, so Nehammer und Kogler.

„Gewalt darf nicht gerechtfertigt werden“

Und weiter: „Egal welche Gründe – ob Ideologie oder Religion – vorgeschoben werden, Gewalt und Terror dürfen nie relativiert oder gar gerechtfertigt werden. Wir stehen heute und jeden Tag gemeinsam für den Frieden, für Zusammenhalt und gegen Gewalt. Wir werden auch weiterhin unsere Werte mit allen Mitteln des Rechtsstaates verteidigen und jenen, die unsere Freiheit angreifen, klare Grenzen aufzeigen.“

Gudrun, Nedjip, Qiang und Vanessa ließen ihr Leben

Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen gedachte der Opfer. Wie schon im Vorjahr nannte er auf Twitter (X) die Vornamen der Opfer und schrieb: „Wir denken an: Gudrun. Nedjip. Qiang. Vanessa. Jene, die damals ihr Leben und ihre Gesundheit riskiert haben, um andere zu beschützen – sie haben uns alle verteidigt. Alles, was Österreich ist, woran wir glauben und wofür wir stehen. Wir lassen nicht zu, dass der Hass uns spaltet.“

Kritik von Wiener FPÖ-Obmann

Der Wiener FPÖ-Obmann Dominik Nepp nutzte den dritten Jahrestag des Terror-Anschlags hingegen für Kritik an den „Systemmedien.“ Diese seien, als er im Oktober 2020 vor islamistischen Anschlägen gewarnt habe, „über mich hergefallen“, schrieb Nepp auf Twitter. „Leider haben wir Recht behalten und ein paar Wochen später gab es den verheerenden Anschlag im Herzen von Wien.“ (APA/red. 2.11.2023)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 02.11.2023 um 15:20 Uhr aktualisiert
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