
„Fuck Fur“: Grazer protestieren gegen den Verkauf von Tierpelzen
Tierschützer:innen des VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN demonstrieren gegen Tierpelzverkauf in Graz und fordern ein EU-weites Verbot
Verkleidet als halb gehäutete Tiere ziehen heute um die 60 Tierschützer und Tierschützerinnen durch die Straßen von Graz, um gegen den Verkauf von Tierpelzen zu protestieren.
„Ethisch inakzeptabel„
„Pelzfarmen stellen für Tiere eine Welt voller Qualen dar. Die üblichen Haltungsbedingungen sowie Tötungsmethoden verursachen unvorstellbares Leid und sind ethisch inakzeptabel. Kleine Gitterkäfige entsprechen der Norm in der Pelzindustrie – auch in Europa, das immer noch eines der größten Pelzproduktionsgebiete ist (bei Nerzen sogar das größte). Zwar verbieten immer mehr Länder die Pelzproduktion, jedoch sind Einfuhr- und Verkaufsverbote noch selten“, so der Standpunkt des VGT (Verein gegen Tierfabriken).
VGT-Aktivistin Lena Remich erklärt die Situation in Europa: „Bereits 23 Länder und Regionen weltweit haben Pelzfarmen verboten. Sechs weitere haben die Haltung einzelner Arten verboten oder die Haltung ohne offizielles Verbot eingestellt. Das ist eine tolle Entwicklung, die in erster Linie durch unermüdliche Tier- und Umweltschützer:innen vorangetrieben wird! Damit im EU-Raum rechtlich jedoch auch ein Handelsverbot für Tierpelze erlassen werden kann, müssen zuerst alle Mitgliedsstaaten einem Haltungsverbot zustimmen. Dieser Schritt wurde mit der Europäischen Bürger:innen-Initiative gegen Pelz im letzten Jahr gefordert – unglaubliche 1,5 Millionen EU-Bürger:innen haben diese Forderung aktiv unterstützt.“
Augen auf beim Kleidungskauf
Der VGT setzt sich für ein EU-weites Verkaufsverbot von Tierpelz, sowie für ein EU-weites Pelzfarmverbot ein. Der Appell richtet sich nicht nur an die Politik und EU-Gesetzgebung, sondern auch an die Österreicher und Österreicherinnen selbst. Immer öfter wird Tierpelz nicht als ganzer Mantel verkauft, sondern in kleineren Applikationen, als Puschel oder als Kragenbesatz. Lena Remich dazu: „Tierpelz ist auf diese Weise weniger auffällig. Es gibt weniger gesellschaftliche Empörung beim Tragen von Pelz-Puscheln oder Pelz-Krägen. So schafft sich die Pelzindustrie neue Märkte und neue Kund:innen. Hier ist also jeder Mensch eindeutig angehalten, beim Kleidungskauf ganz genau darauf zu schauen, ob Tierpelz im Produkt verarbeitet ist!“
Klares Signal
Auch der Handel selbst wird im Zuge der Demonstration in die Verantwortung genommen: Stopps für Pelzgeschäften und Pelz-führenden Läden, um an die Betreiber:innen zu appellieren, Tierpelz endlich auszulisten. Die Teilnehmer:innen der Grazer Demo rufen die Politik und die Öffentlichkeit auf, sich aktiv für das Ende des Tierpelzverkaufs in Österreich einzusetzen und damit ein klares Signal für den Schutz der Tiere zu senden.