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Perioden-Pantys: Sieben von 15 Produkten nicht „empfehlenswert“

Wiederverwendbare Periodenprodukte machen klassischen Einwegprodukten wie Tampons, Binden und Slipeinlagen zunehmend Konkurrenz. Die Hersteller werben vor allem mit Umwelt- und Kostenargumenten.

von Elisa Auer
Elisa Auer 5 Minuten Redaktion
2 Minuten Lesezeit(468 Wörter)

Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat nun die Funktionalität und den Schadstoffgehalt von 15 im Handel und online verfügbaren Produkten geprüft. Rund die Hälfte, 7 Produkte, sind aus Sicht des VKI nicht empfehlenswert, da sie keinen ausreichenden Auslaufschutz bieten und/oder Schadstoffe beinhalten. Im Gesamturteil wurden folgende Bewertungen vergeben: 2 „sehr gut“, 5 „gut“, 1 „durchschnittlich“, 6 „weniger zufriedenstellend“ und 1 „nicht zufriedenstellend“.

Meisten Höschen für „leichte Tage“

Der von vielen Herstellern ins Feld geführte Vorteil von Periodenunterwäsche ist, dass sie im Gegensatz zu Tampons oder Binden nicht immer wieder gewechselt werden muss. Oft wird damit geworben, dass die Slips während der Periode bis zu zwölf Stunden getragen werden können, ohne dass es dabei zu einem Austritt von Flüssigkeit kommt. Dafür müssen die Produkte allerdings auch über die entsprechende Kapazität zur Flüssigkeitsaufnahme verfügen. Im Test würde geprüft, wie gut die Produkte eine Flüssigkeitsmenge von fünf bzw. zehn Milliliter – auch unter Belastung – verkraften. Das Fazit: Mit Ausnahme von drei Fabrikaten kam es bei allen Produkten zu einem seitlichen Auslaufen von Testflüssigkeit. Die meisten Höschen sind deshalb vorzugsweise bei leichten Blutungen oder als zusätzlicher Schutz zu Binden oder Tampons zu empfehlen.

Vorab waschen und regelmäßig wechseln

„Perioden-Panties sind durchaus eine sinnvolle Alternative, vor allem bei leichten Blutungen, bieten aber keinen hundertprozentigen Schutz“, erläutert VKI-Gesundheitsexpertin Angela Tichy. „Wichtig ist, dass die Höschen vor dem Gebrauch zumindest einmal gewaschen werden. Unser Test zeigt, dass Saugstärke und Absorptionsgeschwindigkeit bei vielen Produkten durch das Waschen verbessert wurden, nicht selten allerdings mit dem Nachteil, dass damit das Durchsickern an den Nähten zunahm“, so Tichy weiter. „Wer vor unliebsamen Blutspuren an den Rändern sicher sein will, sollte die Perioden-Panties genauso wie Binden und Tampons regelmäßig wechseln. Vor allem an den etwas stärkeren Tagen empfiehlt es sich, die Unterwäsche nur als zusätzlichen Schutz zu tragen.“

In drei Höschen wurden Biozide gefunden

Um unangenehme Gerüche zu vermeiden, setzen manche Hersteller Biozide wie Silberchlorid oder Zinkpyrithion ein. Diese können sich einerseits beim Waschen lösen und die Umwelt schädigen. Andererseits können Biozide beim Menschen zu allergischen Reaktionen führen und die Bakterienflora beeinträchtigen. Zinkpyrithion steht zudem in Verdacht, die Fruchtbarkeit zu gefährden, und ist seit März 2022 europaweit in Kosmetika verboten. Für Periodenunterwäsche existiert hingegen kein derartiges Verbot. Im Test wurde geprüft, ob die Saugfläche Silber oder Zinkpyrithion enthält. Bei drei Produkten war dies der Fall: Selenacare, Skenty und t.o.c. Ebenfalls geprüft wurde, ob die Produkte Azofarbstoffe aufweisen. Diese konnten erfreulicherweise in keinem Produkt nachgewiesen werden. Azofarbstoffe sind als toxisch bzw. krebserzeugend eingestuft und ihre Verwendung ist in Textilien verboten.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 05.11.2023 um 13:56 Uhr aktualisiert
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