Grazer Derby: GAK-Fan wurde roter Schal zum Verhängnis
Das Grazer Derby am Donnerstag, den 2. November 2023 sorgte für ordentlich Aufruhr. Die Polizei wurde ordentlich gefordert. Nun meldete sich auch ein GAK-Fan zu Wort, der in der Nacht zum Opfer von Gewalt wurde.
Das Derby in Graz sorgte für ordentlich Wirbel. Es kam zu mehreren Ausschreitungen. Insgesamt gab es 60 Anzeigen nach dem Strafrecht und verwaltungsstrafrechtlichen Bestimmungen, acht verletzte Fans und zwei verletzte Polizeibeamte. Auch ein Polizeifahrzeug wurde beschädigt, das ergab die erste Bilanz am folgenden Tag. Ein Delikt sorgte besonders für Aufsehen: Sturm-Fans plünderten den GAK-Merch-Stand. Videoaufnahmen zeigen schockierende Szenen, auf denen mehrere Übergriffe der Nacht zu sehen sind – 5 Minuten berichtete.
Mehrere Stimmen werden laut, Sturm reagiert
Die KPÖ reagierte auf die Vorfälle. „Gewalt hat in unserem Stadion keinen Platz. Es ist nicht zu tolerieren, dass hier schwarz vermummte Horden ihr Unwerk treiben und wahllos auf Fans losgehen und diese zusammenschlagen“, so Beteiligungsstadtrat Manfred Eber (KPÖ). Auch Sturm Graz positionierte sich zu den Ausschreitungen. „Wir werden die Vorkommnisse rund um dieses Spiel aufarbeiten und klare Konsequenzen ziehen. Gemeinsam mit dem Veranstalter dieses Spiels, dem GAK, werden wir an Lösungen für die Zukunft arbeiten“, heißt es vom Verein.
Sturm-Mob ging auf ihn los
Nun wurde ein weiterer Fall bekannt: Ein GAK-Fan berichtet gegenüber der „Kleinen Zeitung“, wie er in der Grazer Innenstadt nach dem Spiel attackiert wurde. Alles soll mit wüsten Beschimpfungen begonnen haben. Darauf aber folgten schnell körperliche Übergriffe. Das Szenario soll sich in der Nähe des Kaiser-Josef-Platzes ereignet haben, dabei wurde ihm sein GAK-Schal zu Verhängnis. Die Sturm-Fans sollen ihn eingekreist, an dem Schal gezupft und anschließend sogar verprügelt haben. „In der Schlögelgasse stand auf einmal ein wütender Mob von 60, 70 vermummten Sturm-Fans vor uns. Sie wollten den Schal, doch ich wollte ihn nicht hergeben“, so berichtet er der „Kleinen Zeitung“.
Fan kritisiert die Polizei vor Ort
Der Vorfall hat bei dem GAK-Fan nicht nur mentale Spuren hinterlassen. In weiterer Folge soll ein Nasenbeinbruch festgestellt worden sein, ein operativer Eingriff sei nötig. Er übt nun Kritik an der Polizei aus. Er habe die Polizisten konfrontiert und daraufhin die Auskunft erhalten, diese sei vor Ort, um zu begleiten. Diese Auskunft habe ihn entsetzt und verärgert. „Besser, als sie unkoordiniert durch die Stadt laufen zu lassen, ist es, die Versammlung zu sichern und zu begleiten. Das heißt natürlich nicht, dass wir solidarisch mit solchen Gruppen sind“, so reagierte die Pressestelle auf Anfrage der „Kleinen Zeitung“ auf diesen Vorfall.