8 Monate: Vorbereitung auf Sperre des Tauern-Eisenbahntunnels
“Beim Reden kommen die Leute zusammen”. - Getreu diesem Motto lud die ÖBB zu Dialogveranstaltungen mit Gemeinden und Tourismusverbänden im Gasteiner- und Mölltal.
Ziel ist es, die Auswirkungen und Ersatzangebote während der Modernisierungsarbeiten schon mehr als ein Jahr vor den Sperren zu kommunizieren. Bei den beiden Treffen hatten rund 50 Stakeholder aus Politik und Wirtschaft nicht nur die Möglichkeit sich aus erster Hand zu informieren, sondern auch direkt Verbesserungsvorschläge einzubringen. Auf Grund des großen Interesses und des guten Austausches wurde vereinbart, dass zu Einzelfragen weitere Dialoge stattfinden.
Start ist Ende 2024
Der ÖBB-Tauerntunnel ist 113 Jahre alt und wird daher ab Ende 2024 innerhalb von 8 Monaten umfassend modernisiert. Die Arbeiten umfassen die Herstellung eines neuen Tunnelgewölbes, die Adaptierung der Gleis- und Oberleitungsanlagen, die Modernisierung von Kommunikations- und Tunnelsicherungseinrichtungen sowie die Sanierung der Tunnelportale. Die Arbeiten zielen darauf ab, die wichtige Nord-Süd-Verbindung noch vor Inbetriebnahme der Koralmbahn und der gleichzeitigen Umsetzung des Integrierten Taktfahrplans mit Fahrplan 2026 und der damit einhergehenden Angebotsausweitung des Fernverkehrsangebotes auch auf der Tauernachsefit für die Zukunft zu machen. Mit einem Tunnel, der auf dem Stand der Technik ist, wird künftigmehr Effizienz im Bahnbetrieb, etwa durch höhere Geschwindigkeiten, dichtere Taktungenund weniger Instandhaltungsaufwandgewährleistet.
Komplette Sperre erforderlich
Die Komplett-Sperre des Tauerntunnels ist von 18. November 2024 bis 4. Juli 2025 erforderlich. Trotz der notwendigen Bauarbeiten bleibt das Gasteinertaljedoch bis März 2025 gut und schnell mit dem Zug erreichbar. Beide Täler können während der Sperre immer mit einem öffentlichen Verkehrsmittel erreicht werden. Ab 5. Juli ist ein eingleisiger Betrieb im Tauerntunnel möglich – die Autoschleuse ist somit zu Beginn der Sommerferienwieder in Betrieb. Am 14. Juli 2025 wird der Tunnel komplett freigegeben.
Schienenersatzverkehr
Für den Fernverkehr zwischen Salzburg und Kärnten bedeutet dies einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Bischofshofen und Spittal-Millstättersee von 18. November 2024 bis 13. Juli 2025. Das Gasteinertalbleibt während der Wintermonate noch bis zum 3. März 2025 von Norden aus mit der Bahn erreichbar. Danach tritt auch in diesem Bereich eine komplette Streckensperre mit Schienenersatzverkehr zwischen Schwarzach St. Veit und Böckstein in Kraft.
Bauliche Begleitmaßnahmen im Zuge der Streckensperre
Um die Streckensperre so effizient wie möglich zu nutzen, werden weitere Modernisierungs- und Instandhaltungsarbeiten auf der Nord- als auch auf der Südrampe der Tauernachse durchgeführt. Die Arbeiten umfassen etwa Viadukt- und Brückensanierungen in Salzburg und Kärnten sowie Bahnhofsmodernisierungen in Bad Gastein, Bad Hofgastein, Dorfgastein und Rothenthurn.
Die Auswirkungen für Reisende im Überblick:
- Personen-Fernverkehrzwischen Salzburg und Villach bzw. Klagenfurt: Von 18. November 2024 bis 13. Juli 2025 wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Bischofshofen und Spittal-Millstättersee eingerichtet.
- Personen-Fernverkehr zwischen Salzburg und Bad Gastein: Streckensperre ab 3. März 2025 bis 13. Juli 2025. Ein Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen Schwarzach/St. Veit und Bad Gastein wird eingerichtet.
- Personen Fern-/Nahverkehr zwischen Klagenfurt, Villach, Lienz und Mallnitz-Obervellach: ab 18. November 2024 bis 27. Juni 2025 verkehren die Fernverkehrszüge in diesem Abschnitt in geänderten Zeitlagen und stellen den Anschluss für Fernverkehrsreisende zum Schienenersatzverkehr in Spittal-Millstättersee von/nach Bischofshofen sicher.
- Autoschleuse Tauernbahn zwischen Böckstein und Mallnitz-Obervellach: Ausfall von 18. November 2024 bis 4. Juli 2025. Aufnahme des Betriebs mit Betriebsbeginn 5. Juli 2025 (Beginn Sommerferien)
- Güterverkehr: Von 18. November 2024 bis 13. Juli 2025 Umleitung über Selzthal.
Die Auswirkungen für Reisende im Überblick:
Die ÖBB werden über diese Fahrplanänderungen durch Plakate an den Bahnhöfen, Durchsagen in den Zügen und an den Bahnhöfen sowie online unter www.oebb.at und www.streckeninfo.oebb.at informieren. Bei Fragen zu den Reisemöglichkeiten stehen die Mitarbeiter:innen des Kundendienstes unter der Telefonnummer 05-1717 gerne zur Verfügung.
Die Sonderfahrpläne mit den geänderten Fahrzeiten sind in Ausarbeitung und werden an den Haltestellen des Schienenersatzverkehrs deutlich sichtbar angebracht. „Wir möchten unsere Fahrgäste darum bitten, die geänderten Reisebedingungen während dieses Zeitraums zu berücksichtigen und die entsprechenden Hinweisschilder und Aushänge vor Ort zu beachten“, so die ÖBB.