Rund 1 Mio. Euro Passiva: Obsthof schlitterte in die Insolvenz
Wie der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Mittwoch mitteilt, wurde über das Vermögen der Obsthof Retter GmbH per Gläubigerantrag ein Insolvenzverfahren beim Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz eröffnet.
Unternehmensgegenstand ist die Herstellung und der Vertrieb von Biofruchtsäften sowie Cider Edelbränden und Likören. Hauptabnehmer sind große Lebensmittelkonzerne wie die REWE Gruppe und die EDEKA. Auch über einen Online-Shop werden die Produkte vertrieben. Gemäß derzeitigen Informationen sollen sich laut AKV die Umsätze auf rund 2 Mio. Euro pro Jahr belaufen, wobei rund 75 % der Umsätze auf den B2B-Bereich entfallen sollen. Das Unternehmen beschäftigt derzeit 11 Dienstnehmer.
Ursachen für die Insolvenz
Zu den Insolvenzursachen wird laut AKV zunächst auf das abgeführte Insolvenzverfahren über das Vermögen des Geschäftsführers verwiesen, welches nach rechtskräftiger Bestätigung eines Zahlungsplans mit einer Barquote in der Höhe von 13 % im Februar 2023 beendet wurde. Das stattgefundene Insolvenzverfahren habe sich negativ auf das operative Geschäft ausgewirkt, unter anderem seien Großkunden aufgrund der unsicheren Lage zu keinen längerfristigen Vereinbarungen bereit gewesen. Hinzugekommen sei, dass eine Forderung aus einem verlorenen Zivilverfahren nicht bedient werden konnte. Weitere Insolvenzursachen werden noch geprüft.
1,08 Mio. Euro Passiva
Die Passiva werden laut AKV mit rund 1.087.000 Euro beziffert, wobei es sich vorwiegend um Bank- als auch Lieferantenverbindlichkeiten handle. Zu den Aktiva wird festgehalten, dass die Schuldnerin über vielfältiges Anlage- und Umlaufvermögen (Maschinen, Kfz, Bürausstattung, Lagerbestand, etc.) verfügt und zudem offene Kundenforderungen in der Höhe von rund 100.000 Euro als auch diverse anderen Forderungen bestehen. Die Aktiva werden insgesamt noch genauer zu bewerten sein.
Unternehmen soll fortgeführt werden
Angestrebt wird die Fortführung und Sanierung des Unternehmens. Angestrebt wird letztlich ein Sanierungsplan, wobei derzeit den Gläubigern eine Quote von 20 % binnen 2 Jahren angeboten wird.