Enorme Heizkosten: Nachzahlungs-Brief bei Villacher Mietern eingetrudelt
Eine 5-Minuten-Leserin aus Villach hat sich verzweifelt an uns gewendet, da ihr eine hunderte Euro schwere Heizkosten-Nachzahlung in die Wohnung "geflattert" ist. Ihre Nachbarn würden noch mehr zahlen müssen.
Die Heizkosten sind in den vergangenen etwas mehr als eineinhalb Jahren immens angestiegen. Vor allem die weiterhin angespannte Situation am Gasmarkt hat dafür gesorgt, dass nun Nachzahlungen von teilweise mehreren hundert, bis zu über 1.000 Euro in die Wohnungen der Mieter flattern. Eine Leserin hat sich mit diesem Problem an uns gewandt. Bei ihr waren es fast 200 Euro, bei ihren Nachbarn jedoch deutlich mehr, wie sie gegenüber 5 Minuten berichtet.
Hohe Nachzahlung trotz 30 Prozent weniger Verbrauch
Sie lebt in einer Villacher Genossenschaftswohnung, in der Michael-Unterlercher-Straße, und müsse, trotz 30 Prozent weniger Verbrauch, wie sie versichert, knapp über 200 Euro nachzahlen. Eine Familie mit zwei kleinen Kindern müsse überhaupt 1.200 Euro nachzahlen, einer ihrer Nachbarn, ein Rentner, immer noch über 800 Euro. Zudem sei auch die Miete bei ihr im letzten Jahr um über 100 Euro gestiegen. „Ich selbst bin jetzt schon bei fast 600 Euro monatlicher Miete, jetzt noch diese Nachzahlung. Wie soll man sich das noch leisten?“, fragt sie sich.
„Dann kann ich mir meine Wohnung nicht mehr leisten“
„Wenn dann bald die nächste Mieterhöhung kommt, aufgrund der Heizkosten, kann ich mir meine Wohnung nicht mehr leisten“, erklärt sie weiter. Nun fordert sie die Genossenschaft auf, zu handeln, vom Erdgas wegzugehen und auf kostengünstigere Heizalternativen umzustellen. „Dass die Gaspreise nicht sinken werden ist wohl klar, also was ist jetzt die Lösung?“, fragt sie. Vor der nächsten Mieterhöhung hätte man bereits Angst, erklärt sie. Wir haben bei der betroffenen Genossenschaft, „meine Heimat“ nachgefragt.
Umstieg auf alternative Energieform ist geplant
Von der Genossenschaft heißt es daraufhin, dass man tatsächlich geplant habe, auf eine alternative Energieform, die Biomasse, umzusteigen. Dieses Vorhaben habe man bereits seit 2018 im Visier, 2024 soll es dann endlich so weit sein, erklärt der Vorstandsvorsitzende Helmut Manzenreiter gegenüber 5 Minuten.
Erdgas ist um das 2,5-fache teurer geworden
Auch um eine Mieterhöhung werden die Mieter wohl nicht herumkommen. „Im Zuge der diesjährigen Abrechnung, bei welcher es zu einer Preissteigerung des Erdgases am Gasmarkt um das 2,5-fache gekommen ist, sind wir verpflichtet, das monatliche Akonto anzupassen, damit es künftig nicht mehr zu so hohen Nachzahlungen kommt“, so Manzenreiter. Die „meine Heimat“ plant übrigens, auch die beiden noch verbleibenden Wohnanlagen bis Ende 2024 von Gas auf Biomasse umzurüsten.