Diese steirischen Städte haben das beste Bahnangebot
Bei der Erreichbarkeit von Steiermarks 30 regionalen Zentren mit der Bahn gibt es sehr große Unterschiede, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt.
Das größte Bahnangebot hat Bruck an der Mur, vor Leoben, Kapfenberg sowie Gleisdorf und Mürzzuschlag. Aber drei regionale Zentren sind nicht mit der Bahn erreichbar. In 19 regionalen Zentren ist das Bahnangebot heute größer als im Jahr 2019. Die Mobilitätorganisation VCÖ betont, dass auch die Bevölkerung in den Regionen ein Recht auf ein gutes öffentliches Mobilitätsangebot sowie eine gute Rad-Infrastruktur hat.
Platz 1 geht an Bruck
Bruck an der Mur ist das am besten mit dem Zug erreichbare regionale Zentrum der Steiermark: 218 Zughalte gibt es hier pro Werktag, wie eine aktuelle VCÖ-Studie zeigt. Im Österreich-Vergleich ist das der 10. Platz von 124 regionalen Zentren. In der Steiermark gibt es 30 regionale Zentren, die zusätzlich zu Graz für die Region als Wohn-, Arbeits- und / oder Ausbildungsort eine wichtige Bedeutung haben. Mehr als 100 Zughalte pro Tag weisen auch in Leoben (131), Kapfenberg (110) sowie Gleisdorf und Mürzzuschlag mit jeweils 105 Zughalten pro Werktag.
Wesentlich ist auch das Busangebot
Im Vergleich zum Jahr 2019 hat sich bei 19 regionalen Zentren das Bahnangebot verbessert, informiert der VCÖ. Auf der anderen Seite befinden sich von Österreichs zwölf regionalen Zentren, die gar nicht mit der Bahn erreichbar sind, mit Birkfeld, Bad Gleichenberg und Eisenerz drei in der Steiermark. Wesentlich für die Regionen sind auch die Busangebote. In alle regionalen Zentren fahren Linienbusse. In elf regionalen Zentrum gibt es ein ganzjähriges Mikro-ÖV-Angebot, wie Anrufsammeltaxis oder Gemeindebusse, und damit um drei mehr als im Jahr 2019, berichtet der VCÖ. Wichtig bei Mikro-ÖV-Angeboten ist, dass sie in den Verkehrsverbund intergiert sind, damit Fahrgäste diese in der allgemeinen Fahrplanauskunft finden, buchen und mit den jeweiligen Netzkarten nutzen können.
Es braucht eine gute Auswahl bei den Öffis
„Die Bevölkerung in den Regionen hat das Recht auf ein gutes, öffentlich zugängliches Mobilitätsangebot. Damit können sowohl die Mobilitätskosten für die Haushalte, als auch die klimaschädlichen CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Statt Abhängigkeit vom Auto braucht es auch in den Regionen mehr Freiheit in der Verkehrsmittelwahl“, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Wesentlich dafür ist auch, dass Gemeinden mit ihrer Siedlungsentwicklung Ortskerne und Nahversorgung stärken und die Zersiedelung stoppen.
VCÖ betont die Wichtigkeit von Radwegen
Neben dem Öffentlichen Verkehr ist für eine bessere Mobilität in den Regionen auch eine gute Rad-Infrastruktur wichtig. Denn auch in den Regionen sind viele Alltagswege kurz: Jede dritte Strecke ist kürzer als zweieinhalb Kilometer, die Hälfe kürzer als fünf Kilometer. „Fehlt eine sichere Rad-Infrastruktur werden auch kurze Strecken meist mit dem Auto gefahren, vor allem dann, wenn die einzige Verbindung zum Ziel eine Freilandstraße ist. Baulich getrennte Radwege schaffen die Voraussetzung, dass auch am Land mehr kürzere Strecken mit dem Rad gefahren werden“, weist Mosshammer auf die Wichtigkeit einer Rad-Infrastruktur-Offensive in den Regionen hin und begrüßt den Ausbau der Rad-Infrastruktur im steirischen Zentralraum. Elektrofahrräder, deren Anzahl in den vergangenen Jahren stark gestiegen ist, ermöglichen es zudem mehr Menschen, Steigungen oder Strecken bis zehn oder fünfzehn Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen.
Klimaticket Steiermark als neue Chance
Während sehr vieles heute deutlich mehr kostet als im Jahr 2019, ist die Benützung des Öffentlichen Verkehrs mit dem Klimaticket Steiermark und Österreich günstiger geworden. „Nun ist in einem weiteren Schritt in allen Regionen für ein gutes öffentliches Verkehrsangebot zu sorgen. Dass das möglich ist, ist in einigen Regionen bereits zu sehen. Ebenso ist dabei zu sehen, dass die Zusammenarbeit der Gemeinden, Regionen und dem Bundesland dafür wesentlich ist“, stellt Mosshammer fest.