
Grazer Bordell entsetzt mit Black-Friday-Sale: „Auf alle Auslaufmodelle“
Es geht weiter mit dem Wirbel um einen Grazer Nachtklub, der unlängst für ordentlich Empörung in und außerhalb von Österreich sorgte. Nun wurde ein neues Plakat angebracht, welches mit einer Black-Friday-Aktion wirbt.
Ein Plakat eines Grazer Nachtklubs sorgte unlängst für ordentlich Aufruhr. „Mädchentester gesucht“, so lautete die Aufschrift der Stellenanzeige, welche unmittelbar vor dem Betrieb am Schönaugürtel angebracht wurde. Der Besitzer äußerte sich auf Anfrage von 5 Minuten und betonte, er sei sich der Doppeldeutigkeit dieses Begriffes bewusst. “Viel mehr geht es bei diesem Aufruf darum, Personen zu finden, die unsere Bewerber/Innen psychisch auf diesen schwierigen – wahrscheinlich ‘den’ härtesten Job der Welt vorbereiten“, führte er weiter aus – wir berichteten damals exklusiv. Worauf die Frauen vorbereitet werden müssen und warum er dabei den Begriff “Mädchentester” verwendet, sparte er allerdings aus.
Stimmen wurden laut
Das Plakat sorgte nicht nur in Österreich für viel Ärger und Entrüstung. Die Grazer Frauensprecherin Anna Majcan äußerte sich schockiert und bewertete das Plakat als “höchst problematisch” und “absolut menschen- und frauenverachtend”. Auch die österreichische Frauenministerien äußerte sich aufgebracht. “Wenn ich das lese, dreht es mir den Magen um”, so ihr Fazit. „Es kann nicht sein, dass ein solches Plakat in der Menschenrechtsstadt Graz für Kinder, Jugendliche und Erwachsene sichtbar ist. Wir haben die moralische und rechtliche Pflicht, dagegen vorzugehen“, so betonte auch die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner. Auch die Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr meldete sich zu Wort und beschloss, rechtliche Schritte gegen das Plakat einzuleiten: “Wir haben in der Steiermark ja dankenswerter Weise ein Gesetz, das Werbung für Bordelle verbietet. Ich habe den Sachverhalt daher bei der Landespolizeidirektion zur Anzeige gebracht und hoffe, dass hier rasch und wirkungsvoll gehandelt wird”.
Neues Plakat schockt
Nun folgt der nächste Paukenschlag – der Nachtklub-Betreiber sorgt erneut für Empörung. Ein neues Plakat wurde angebracht, anlässlich des nahenden Black-Fridays. Darauf werden „Rabatte“ angepriesen. „Bis zu -69 Prozent auf alle Auslaufmodelle“, heißt es am Plakat. Was ist damit gemeint? Wer das Bild sehr genau betrachtet, der erkennt unter der Werbeaktion den Zusatz „für unsere Merchandise-Maximus-T-Shirt-Kollektion“. Dieser jedoch ist nicht deutlich erkennbar und nur schwer lesbar. Der Geschäftsführer des Nachtklubs Rene Wollinger befindet sich derzeit im Ausland und ist deshalb für 5 Minuten nicht erreichbar. Stattdessen gibt der Stellvertreter Christoph Konrad Auskunft. „Das Angebot gilt selbstverständlich auf unsere T-Shirts“, berichtet er exklusiv gegenüber 5 Minuten. Auf die Frage, warum der Zusatz in einem anderen Farbton gedruckt wurde und nur schwer leserlich ist, antworte er: „Dies sei keine Absicht gewesen“ und solle im Entwurf anders ausgesehen haben.