
Steiermark reagiert auf Femizid-Anstieg: 6-Punkte-Plan vorgestellt
Die Steiermark verzeichnet dieses Jahr einen alarmierenden Anstieg an Femiziden. Als Reaktion darauf hat die Landesregierung einen klaren 6-Punkte-Plan vorgelegt, um effektiv gegen Gewalt gegen Frauen vorzugehen.
Die Steiermark verzeichnet dieses Jahr einen traurigen Rekord bei Femiziden, mit insgesamt elf Frauen, die von ihren Partnern getötet wurden. Dieser erschreckende Anstieg hat die Regierung dazu veranlasst, einen Sechs-Punkte-Plan zur Bekämpfung von Frauengewalt vorzulegen.
Frauenmord erschüttert Pöls-Oberkurzheim
Am Dienstag wurde in Pöls-Oberkurzheim eine Frau getötet, ihr Ehemann wurde festgenommen und gestand die Tat in einer ersten Einvernahme – 5 Minuten berichtete. Die steirische Regierung reagiert nun entschlossen auf die alarmierende Situation. Der Sechs-Punkte-Plan beinhaltet nicht nur eine Erhöhung des Gewaltschutz-Budgets um mehr als 500.000 Euro, sondern auch verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung von Frauen in der Gewaltspirale.
Die Maßnahmen im Überblick:
- Notrufnummern nutzen: Neben dem Polizeinotruf, Frauenhäusern und dem Männernotruf soll eine einheitliche Telefonnummer geschaffen werden, um Hilfe zugänglicher zu machen.
- Erhöhung des Gewaltschutz-Budgets: Eine Aufstockung um mehr als 500.000 Euro, um mehr Schutz und Unterstützung für gefährdete Frauen zu gewährleisten.
- Informationskampagne: Eine breit angelegte Aufklärungskampagne zur Sensibilisierung und Schulung der Bevölkerung.
- Schulungen und Sensibilisierung: Gezielte Schulungen für Personen im Rechtspraktikum, Richterinnen und Richter, um Anzeichen von Gewalt besser zu erkennen.
- Neue Gewaltambulanz am LKH Leoben: Zur Dokumentation von Gewalt wird am LKH Leoben eine zweite Gewaltambulanz geschaffen.
- Wissenschaftliche Untersuchung: Das Land Steiermark beauftragt eine wissenschaftliche Studie, die Faktoren im privaten Umfeld analysiert und speziell aufzeigt, wie Frauen unterstützt werden können, Gewaltbeziehungen zu verlassen.
Effektive Hilfe und Prävention im Fokus
Die Frauenlandesrätin Simone Schmiedtbauer (ÖVP) betont die Bedeutung der gebündelten Hilfsangebote und die verstärkte Prävention, um jeder Frau in Not effektiv zu helfen. Die Maßnahmen sollen nicht nur auf kurzfristige Lösungen abzielen, sondern auch langfristig präventiv wirken, indem sie das Bewusstsein schärfen und rechtzeitige Hilfe ermöglichen.