Gefahr im Verborgenen: Kohlenmonoxid-Vergiftung bedroht jeden!
Der Beginn der Heizsaison und die latent vorhandene Furcht vor einem Blackout lenken die Aufmerksamkeit auf eine unsichtbare, aber heimtückische Gefahr: Kohlenstoffmonoxid, kurz Kohlenmonoxid oder CO.
Dieses entsteht bei der unvollständigen Verbrennung fossiler Kraft- oder Brennstoffe und bleibt ohne technische Hilfsmittel unentdeckt. In geschlossenen Räumen kann eine erhöhte CO-Konzentration unbemerkt bleiben, während das geruch- und geschmacklose Gas seine gefährliche Wirkung entfaltet, dies berichtet die Brandverhütungsstelle der Kärntner Landesfeuerwehrverband in einer Presseaussendung.
Rund 200 CO-Vergiftungen
Im Durchschnitt ereignen sich in Österreich laut KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) jährlich rund 200 CO-Vergiftungen, wobei mehr als ein Drittel davon in den Heizmonaten Dezember bis Februar auftritt. Die Konsequenzen reichen von erheblichen Beschwerden über Bewusstlosigkeit bis hin zu schwerwiegenden gesundheitlichen Spätfolgen, die sogar zum Tod führen können.
Warum ist Kohlenmonoxid so gefährlich?
Die Gefährlichkeit von Kohlenmonoxid resultiert aus verschiedenen Faktoren. Es handelt sich um ein brennbares, giftiges Gas, das geschmack- und geruchlos ist und somit nicht mit den menschlichen Sinnen wahrgenommen werden kann. Menschen bemerken nicht, wenn sie CO einatmen, da es keine typischen Symptome wie Husten oder Atemnot gibt. Zudem kann das Gas durch Wände und Fußböden diffundieren und in Räumen auftreten, in denen keine offensichtliche CO-Quelle vorhanden ist.
Wie wirkt Kohlenmonoxid auf den Menschen?
Beim Einatmen gelangt CO über die Lunge in den Blutkreislauf, wo es sich an das Hämoglobin der roten Blutkörperchen bindet und den lebenswichtigen Sauerstoff verdrängt. Dies führt dazu, dass der Sauerstoff nicht mehr zu den Zellen transportiert werden kann, was insbesondere das Gehirn beeinträchtigt. In höheren Konzentrationen kann Kohlenmonoxid Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall den Tod verursachen. Selbst in geringen Dosen über längere Zeit kann es zu chronischer Vergiftung und langfristigen Gesundheitsschäden führen.
Wie entsteht das gefährliche Kohlenmonoxid?
Die Bildung von Kohlenmonoxid erfolgt bei der Verbrennung von organischen Materialien unter unzureichenden Bedingungen. Dies kann beispielsweise beim Heizen mit Gas, Kohle, Koks, Öl oder Holz auftreten. Wird der Abtransport des CO be- oder verhindert, kann es zu gefährlichen Konzentrationen im Rauminneren kommen.
Ursachen für CO-Unfälle
Einer der Hauptgründe für CO-Unfälle liegt in versperrten Abluftwegen, verursacht durch technische Defekte, mangelnde Wartung oder Manipulationen an Verbrennungseinrichtungen. Auch verstopfte Abluftrohre von Gasthermen, Ölheizungen und Kaminöfen können Kohlenmonoxid in die Raumluft gelangen lassen. Mangelnde Frischluftzufuhr, beispielsweise durch zu gering dimensionierte oder verstopfte Zuluftöffnungen, trägt ebenfalls zur verstärkten Bildung von CO bei. Unsachgemäße Anwendungen von Geräten wie Katalytöfen, Gas- oder Heizpilzen in geschlossenen Räumen stellen eine weitere Gefahr dar.
Besondere Risiken bei Pellets
Sogar bei Pellets besteht Vorsicht, da Kohlenmonoxid durch „Autooxidation“ bei der Lagerung entstehen kann. Bei autarkem Heizen, insbesondere durch unsachgemäße Nutzung von Stromaggregaten in geschlossenen Räumen, wird eine gefährliche CO-Konzentration erzeugt. Die unsachgemäße Verbrennung von Gasflaschen oder andere improvisierte Heizmethoden, wie kürzlich in einem Kärntner Bezirkshauptstadt beobachtet, bergen akute Brandgefahren und Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid.
Notstromaggregate als neuer Trend und alternative Heizlösungen
Angesichts unsicherer Gasversorgung und der Sorge vor Stromausfällen gewinnt autarkes Heizen an Beliebtheit. Der Einsatz von Notstromaggregaten ist dabei ein Trend. Jedoch birgt ihre unsachgemäße Anwendung in geschlossenen Räumen erhebliche Risiken. Ein fehlerhafter Betrieb kann zu tödlichen Konzentrationen von kohlenmonoxidhaltigen Abgasen führen.
Prävention und Sicherheit
Abgesehen von technischen Maßnahmen sind CO-Warnmelder lebensrettende Präventionsmittel. Diese Geräte geben bei gefährlicher CO-Konzentration einen schrillen Alarmton ab und warnen vor der unsichtbaren Gefahr. CO-Warnmelder sind mit elektrochemischen Sensoren ausgestattet und sollten in Räumen mit Feuerungsanlagen, Heizungen und anderen potenziellen CO-Quellen installiert werden. Die richtige Montagehöhe, gemäß den Herstellerangaben, und regelmäßige Überprüfung sind entscheidend.
Maßnahmen bei Kohlenmonoxid-Vergiftungen
Im Falle eines CO-alarms oder des Verdachts auf eine Kohlenmonoxid-Vergiftung sind rasche und richtige Maßnahmen entscheidend. Dazu gehören das sofortige Verlassen des Gebäudes, das Mitnehmen von Mobiltelefonen, das Alarmieren von Rettungsdienst und Feuerwehr sowie das Warten auf Einsatzkräfte im Freien. Betroffene Personen müssen sofort an die frische Luft gebracht werden, und bei Atem- oder Kreislaufstillstand sollten Reanimationsmaßnahmen eingeleitet werden. Die Sensibilisierung für die Gefahren von Kohlenmonoxid und die konsequente Anwendung von Präventionsmaßnahmen, wie CO-Warnmeldern und regelmäßiger Wartung von Heizungsanlagen, sind entscheidend, um die unsichtbare Gefahr zu minimieren und Leben zu schützen.