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/ ©Screenshot Pfotenhilfe
„Erschreckende Szenen“: Wirbel um Riesenschnauzer-WM in Kärnten

„Erschreckende Szenen“: Wirbel um Riesenschnauzer-WM in Kärnten

Ende Oktober fand eine Riesenschnauzer-WM in St. Veit an der Glan statt. Ein Video der Veranstaltung sorgt aktuell für Aufregung. Tierschützer schlagen Alarm. Der Veranstalter weist die Vorwürfe zurück.

von Redaktion 5 Minuten
3 Minuten Lesezeit(526 Wörter)

„Erschreckende Szenen von Aggression, Gefährlichkeit und Tierquälerei bei Riesenschnauzer-WM“, so beginnt die Meldung der Tierschutzorganisation PFOTENHILFE. Es geht um einen vermeintlichen Vorfall bei der Riesenschnauzer-WM, die Ende Oktober in St. Veit an der Glan stattfand. „Besucher haben dort zahlreiche Verstöße gegen das Tierschutzgesetz festgehalten“, teilen die Tierschützer mit. Ein Video dazu wurde heute auf Youtube veröffentlicht.

Die Besucher seien erschrocken über die gefährlichen Situationen und den harschen Umgang mit den Hunden gewesen: „Verbotene Würgeketten ohne Zugstopp, an denen immer wieder gerissen wurde. Zumindest ein Halter schlug seinem Hund sogar auf den Kopf. Hunde, die nach ihren Haltern schnappten, sich bei den Vorführungen trotz teils mehrmaliger hysterischer Aus-Schreie weiter in den Arm des Scheintäters verbissen und statt auf den Jutearm bis fast in deren Gesicht sprangen“, werden die vermeintlichen Vorkommisse beschrieben.

Scharfe Kritik

Auch PFOTENHILFE-Sprecher Jürgen Stadler hat sich die Videoszenen angesehen und kritisiert die Aufnahmen stark. „Besonders deutlich erkennt man die vom Scheintäter ausgehende Bedrohung mit starrem Blick in die Augen, mit Schlagstöcken, hysterischen Schreien, unglaublicher Hektik und augenscheinlichem hohen Stress, der dann durch das Zubeißen abgebaut werden soll. Der Hund lernt also, dass es ihm besser geht, wenn er zubeißt. Was macht ein solcher Hund, dem das beigebracht wurde, dann in einer Alltagssituation unter Stress? Bei den Vorführungen werden die Hunde extrem stark herumgeschleudert, nachdem sie mit hoher Geschwindigkeit mit dem Scheinangreifer kollidieren, sich verbeißen und mit ihrem mehrfachen Eigengewicht nur mit den Zähnen/dem Kiefer am Jutearm hängen! Dies kann laut Tierärzten bleibende Schäden an der Halswirbelsäule verursachen!“, so Stadler.

Veranstalter weist Vorwürfe zurück

ISPU-Präsidiumsmitglied Dietmar Keck weist die schweren Vorwürfe allerdings zurück. Gegenüber der Kleinen Zeitung betont er, dass die Hunde bei der Veranstaltung nicht geschlagen wurden. Bei dem Gerät im Video handle es sich um einen „Softstock“. Gegen die „Pfotenhilfe“ soll zudem bereits eine Klage vorliegen.

Grüne: „Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind absolut inakzeptabel“

Auch Grüne-Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer zeigt sich von den Aufnahmen schockiert. „Ein klares Nein zu Tierquälerei und zur Gewalt gegen Tiere! Das Scharfmachen von Hunden, das vielerorts unter dem Deckmantel des Hundetrainings passiert, sowie tierquälerische Praktiken im Rahmen diverser Hundeshows sind durch nichts zu rechtfertigen. Es liegt an uns, das Leben unserer Haustiere so zu gestalten, dass wir ihnen ein artgerechtes Leben ermöglichen können und dabei ein respektvolles und friedliches Miteinander aller gewährleistet ist – zum Wohl der Tiere und der Menschen“, kommentiert sie die bekannt gewordenen Szenen bei der Riesenschnauzer-WM. „Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind absolut inakzeptabel und müsse dementsprechend geahndet werden. Um Tierleid zu beenden, muss die Frage des Tierschutzes zu einer Frage der Tierrechte und, mehr noch, zu einer zentralen Zukunftsfrage werden. Dass Hunde nicht zur Waffe erzogen werden dürfen, steht für mich dabei außer Frage. Eine Ausweitung der Sachkunde für die Haltung von Hunden, wie kürzlich von Bundesminister Johannes Rauch vorgeschlagen, ist in dieser Hinsicht sicherlich zu unterstützen“ so Voglauer abschließend.

Ein Foto auf 5min.at zeigt Olga Voglauer, GRÜNE-Nationalratsabgeordnete und Kärntner Landesparteichefin.
© Bernhard Schindler
Grüne-Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer


Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 14.11.2023 um 14:43 Uhr aktualisiert
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