Gastro-Krise: „Wichtig, dass dem Wirt am Ende des Tages was überbleibt“
Die Kärntner Gastronomie hat bereits seit der Corona-Krise enorm zu kämpfen. War es erst der Mitarbeitermangel, kommen nun auch preisliche Hürden dazu. Gastro-Sprecher Stefan Sternad möchte darauf nun aufmerksam machen.
Derzeit seien die Kärntner Gastronomiebetriebe zwar gut ausgelastet, dennoch würden die Gäste ihren Wirten ständig das Thema Teuerung auftischen, erklärt die Wirtschaftskammer in einer Aussendung. So mancher müsse auch den Budgetgürtel enger schnallen. Ob Energie, Personal, Lebensmittel oder auch die Zinsen – die Kosten für die Betriebe seien kräftig gestiegen. „Die Preissteigerungen werden nicht nur von den Gastronomen selbst verursacht, sondern maßgeblich von Faktoren wie den globalen Rohstoffmärkten oder der Inflation getrieben. Diese sind überproportional in die Höhe geschnellt und für viele mittlerweile schwer zu verkraften“, betont etwa der Gastro-Sprecher der Wirtschaftskammer, Stefan Sternad.
„Umsätze sind gut, Margen sind geschrumpft“
Daher hätten auch Preise für Speisen und Getränke neu kalkuliert werden müssen. „Es ist wichtig, dass dem Wirt am Ende des Tages etwas überbleibt im Börserl. Die Umsätze sind gut, aber die Margen sind extrem geschrumpft“, so Sternad. Nicht alle Betreiber seien aufgrund der Kleinstrukturiertheit in der Lage, die Kostenbelastung auch entsprechend am Markt preislich durchzusetzen.
Vieles ist teurer geworden
Die Preise hätten ja schon während der Pandemie geschwankt – aufgrund des Anstiegs der Nachfrage nach Lebensmitteln. Diese Kosten mussten schon damals bei der ersten Öffnung an den Kunden weitergegeben werden. Anhaltend belastend seien nun jedoch die Preissteigerungen beim Wareneinsatz und bei den Energiekosten. „Der Anteil des Branchenumsatzes, der direkt für Energie ausgegeben wird, hat sich seit 2019 auf 15 Prozent im Jahr 2022 verfünffacht“, weiß Sternad. Auch Nahrungsmittel, allen voran Öl, Butter, Mehl, Zucker, Kaffee und Fleisch seien deutlich teurer geworden.
Dennoch zuversichtlich für neues Jahr
Durch Energiesparmaßnahmen und preisbewussterem Einkauf würden die Betriebe gegensteuern versuchen. „Es gibt Unternehmen, die unter dem Deckungsbeitrag verkaufen und dadurch keinen Gewinn erwirtschaften können. Das bringt ein hohes betriebswirtschaftliches Risiko mit sich“, so Sternad. Hinzu komme auch noch der große Personalmangel. „Die Mitarbeiter fordern deutlich höhere Gehälter als der Kollektivvertrag vorsieht, das schlägt sich gerade im Servicebereich stärker auf den Endkundenpreis nieder“, meint Sternad abschließend. Dennoch blicke man mit Zuversicht in das neue Jahr.