Neue österreichische Staatsbürger: Das sagt die Statistik
Österreich verzeichnet heuer bislang 11.000 neue Staatsbürger. Die meisten kommen ursprünglich aus Syrien oder Türkei.
„Heuer haben bis Ende September 11 033 Menschen einen rot-weiß-roten Pass erhalten, um 1,1 Prozent weniger als in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Damit wurde der ab 2021 beobachtete Trend steigender Einbürgerungszahlen unterbrochen. Der Rückgang geht vor allem darauf zurück, dass die Einbürgerungen von NS-Opfern und deren Nachkommen um 15,1 Prozent auf 2 566 gesunken sind“, so Tobias Thomas, Generaldirektor von Statistik Austria.
Ein Viertel bereits in Österreich geboren
2 566 Personen wurden zwischen Jänner und September 2023 als politisch Verfolgte und deren Nachkommen eingebürgert, davon leben 99,6 Prozent im Ausland. Bei Einbürgerungen von Personen mit Wohnsitz in Österreich ergab sich im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2022 ein Zuwachs um 3,5 Prozent auf 8 419 Personen. Fast ein Viertel der in den ersten drei Quartalen 2023 eingebürgerten Personen wurde in Österreich geboren. Die Hälfte entfiel auf Frauen, rund ein Drittel waren unter 18-Jährige.
Woher sie kommen
3 187 Personen der in Österreich wohnhaften Eingebürgerten waren zuvor Angehörige eines der folgenden vier Staaten: Syrien (1 322), Türkei (791), Bosnien und Herzegowina (542) sowie Afghanistan (532). Die Liste der von Jänner bis September 2023 eingebürgerten Personen, die im Ausland leben, wurde von Angehörigen der folgenden drei Staaten angeführt: Israel (1 199), Vereinigte Staaten (594) und Vereinigtes Königreich (441).
Immer mehr Einbürgerungen in den Bundesländern
In sechs Bundesländern wurden von Jänner bis September 2023 mehr Personen eingebürgert als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die relativen Zuwächse waren in Niederösterreich (+28,1 Prozent) am höchsten, gefolgt von Oberösterreich (+25,3 Prozent), der Steiermark (+22,3 Prozent), dem Burgenland (+21,5 Prozent), Vorarlberg (+14,3 Prozent) und Tirol (+1,9 Prozent). In Kärnten (−24,8 Prozent ), in Wien (−13,0 Prozent) und in Salzburg (−5,0 Prozent) gab es im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2022 weniger Einbürgerungen.
So kamen sie zu ihrer Staatsbürgerschaft
Fast drei Viertel aller Einbürgerungen in den ersten drei Quartalen 2023 erfolgten aufgrund eines Rechtsanspruchs(7 729 Personen). Darunter wurden 4 097 Personen nach mindestens sechsjährigem Wohnsitz in Österreich und aus besonders berücksichtigungswürdigen Gründen eingebürgert, 467 Personen aufgrund der Ehe mit eine:r Österreicher:in sowie 313 Personen aufgrund eines mindestens 15-jährigen Wohnsitzes in Österreich und nachhaltiger Integration. Weitere 690 Personen erhielten die Staatsbürgerschaft im Ermessen, darunter 644 Personen nach mindestens zehnjährigem Wohnsitz. Unter dem Titel Erstreckung der Verleihung wurden zusammen 2 614 Personen eingebürgert, davon 369 Ehegatten und 2 245 Kinder.