Nach Fehler bei Fahndungsfotos: Familie schaltet nun Anwalt ein
Vor Wochen wurde ein falsches Fahndungsfoto veröffentlicht, auf dem Slavica als mutmaßliche Diebin zu sehen war. Der große Irrtum stellte ihr ganzes Leben auf den Kopf. Dafür entschuldigt hat sich die Polizei noch immer nicht.
Erst einmal zurück zum Anfang: Am 29. Oktober wurden Fahndungsfotos einer mutmaßlichen Handtaschendiebin veröffentlicht. Diese soll im Juli mit einer gestohlenen Kreditkarte in einer Bank in Villach Geld abgehoben haben. Es dauerte kaum einen Tag, da stellte sich der Irrtum heraus. Für Slavica und ihre Familie war es ein Schock, als sie ihr Gesicht im Zusammenhang mit dem Diebstahl in den Medien sahen. Am Tag darauf stellte die Polizei die Situation schon richtig: Die falschen Fahndungsfotos wurden freigegeben.
Großer Schaden für die Familie
Für Slavica und ihre Familie war der Schaden allerdings bereits angerichtet. Im Interview mit 5 Minuten berichteten sie Ende Oktober, wie belastend das Ganze für sie ist. Nachdem die Fahndungsfotos in allen Medien gezeigt wurden, klingelte ständig das Telefon bei Tochter Dejana: „Freunde riefen an und fragten, warum meine Mama auf den Fotos zu sehen ist. Es war so unangenehm. Vor allem ist Villach klein, meine Mutter wurde auch von Leuten komisch angesehen“, erzählte sie damals.
„Es ist total belastend“
Trotz der Richtigstellung hat die Familie immer noch zu kämpfen. Ständig werden sie auf den Fall angesprochen – einige Leute seien sich dabei sogar sicher, dass Slavica die Täterin ist, andere wiederum scheinen einfach nur neugierig zu sein. „Es ist total belastend für uns. Wir müssen immer wieder aufs Neue erklären, dass meine Mutter nicht diese Diebin ist“, erzählt Dejana, Slavicas Tochter, im Gespräch mit 5 Minuten.
Keine Entschuldigung von Polizei
Noch weniger versteht die Familie, warum es vonseiten der Polizei bis jetzt noch keine öffentliche Entschuldigung gab. „Die betroffene Bank hat sich in einem Brief bei uns entschuldigt. Selbst die Staatsanwaltschaft hat angerufen und sich bei uns entschuldigt, aber von der Polizei kam einfach noch nichts“, so Dejana. Die Staatsanwaltschaft habe Slavica am Telefon sogar zugesichert, der Sache nachzugehen und zu überprüfen, was da genau schiefgegangen sei.
Anwalt eingeschaltet
„Meine Mutter hat einfach für immer diesen Stempel. Die Bilder werden im Internet ja noch immer irgendwo herumschwirren. Das Ganze grenzt ja an Rufschädigung“, zeigt sich Dejana entsetzt. Aber so einfach möchte die Familie die Sache nicht ruhen lassen: Slavica und ihre Tochter haben bereits einen Anwalt eingeschaltet. Für Dejana ist aber klar: „So etwas darf nicht passieren. Der Schaden für unsere Familie ist groß und wir werden bestimmt nicht locker lassen.“ Sie betont zusätzlich: „Selbst eine Entschädigung kann den Schaden nicht mehr gut machen.“ Wie es nun weitergeht, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.