
Kärntner Lyrikpreis: Sieger stehen fest
Beim 16. „Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt“ stehen die Gewinner fest. Die feierliche Übergabe findet am 5. Dezember im Stadthaus statt.
Nach der telefonischen Mitteilung, dass er heuer beim „16. Kärntner Lyrikpreis der Stadtwerke Klagenfurt“ den Sieg für sich entscheiden konnte, war der sonst wortgewandte in Wien lebende gebürtige Klagenfurter Lyriker Philipp Hauser zunächst sprachlos. Hauser nach einigen „positiven“ Schrecksekunden: „Das haut mich um, das ist ein Wahnsinn!“ Hauser arbeitet momentan an einem lyrischen Zyklus und einer dramatischen Trilogie. Der Kärntner erhält bei der feierlichen Preisverleihung am 5. Dezember um 18 Uhr im Klagenfurter Stadthaus 5000 Euro Siegesprämie, eine von der HTL Ferlach kunstvoll angefertigte Trophäe und eine Urkunde.
Eine „Kostprobe“ aus dem Gedicht „glückliche Tage“ des Siegers Philipp Hauser:
die träne aus teer
an der durch hängenbleibst
gemordet
aus dem aug
zugeschlifte lippen,
mikroskopisch
klein
die enge schlinge deines
dolus will sprechen aber dein
mantua-ich schweigen in
allen sprachen, stumm getragene zeichen
in den bogen gespannt.
Ein Tänzer und eine Lehrerin
Auf dem zweiten Platz (1500 Euro) „landet“ diesmal der Klagenfurter Tänzer und Künstler Erich Pacher, Jahrgang 1965. Der gebürtige Spittaler konnte in den letzten drei Jahren bei dem Wettbewerb der Zeilen und Worte bereits zwei Mal den beachtlichen fünften Platz erreichen. Pacher: „Mit dem zweiten Platz habe ich nicht gerechnet. Ich bleibe jetzt der Lyrik erhalten“. Den dritten Platz (800 Euro) konnte die Ferlacher AHS-Lehrerin Mag. Dr. Vera Wutti- Incko „erschreiben“ – mit slowenischen und deutschen Texten. Die vierfache Großmutter erhielt 2015 bei diesem Kultur-Event einen Anerkennungspreis.
1.000 Euro für slowenische Autorin
Den Preis der slowenischen Kulturverbände in der Höhe von 1000 Euro für einen slowenischen Autor/slowenische Autorin, der heuer zum zweiten Mal verliehen wird, kann die in Wien lebende Studentin Johanna „Jana“ Haab entgegennehmen. Haab wuchs in Klagenfurt in einer zweisprachigen Familie auf. 2019 siegte sie beim Tischler-Redewettbewerb und später beim Schreibwettbewerb „Pisana Promlad“.
Weitere Preise
Der Preis der Kulturabteilung der Landeshauptstadt Klagenfurt (1500 Euro) wird diesmal nach Jurybeschluss an die gebürtige und in Salzburg lebende Klagenfurterin Elke Laznia vergeben – für ihr bisheriges Schaffen als Poetin. Den Preis des Landes (3000 Euro) erhält die in Wien wohnende und in Klagenfurt geborene Kärntner Slowenin Verena Gotthardt – die Autorin brachte soeben einen Lyrikband heraus, „landete“ im Vorjahr beim Lyrikpreis an zweiter Stelle und war für den Bachmannpreis nominiert.