EU-Haftbefehl nach Mord: Verdächtiger wird auch in Österreich gesucht
Der Fall um zwei italienische Studenten nahm eine tragische Wende: Am Samstag, 18. November, wurde in Friaul die Leiche der 22-Jährigen entdeckt. Nach ihrem Ex wird nun europaweit gefahndet.
Die Leiche der vermissten Ingenieurstudentin (22) aus Vigonovo bei Venedig wurde in einer Schlucht zwischen dem Berggebiet des Barcis-Sees und Piancavallo in der friaulischen Provinz Pordenone entdeckt, wie der im Fall ermittelnde Staatsanwalt von Venedig Bruno Cerchi bestätigte.
Zuletzt mit Ex-Freund gesehen
Zuletzt wurde die 22-Jährige gemeinsam mit ihrem Ex-Freund am Samstag, dem 11. November, gegen 20 Uhr in einem Einkaufszentrum gesehen. Die Studentin schickte ihre letzte SMS um 22.43 Uhr an ihre Schwester, und das Handy ihres Ex-Freundes war zuletzt gegen 23 Uhr in der Gemeinde Fossó an der Riviera del Brenta ortbar – nicht weit vom Ort entfernt, an dem die junge Frau mit ihrer Familie lebte. Die beiden Studierenden waren eineinhalb Jahre ein Paar gewesen, bevor sie sich im vergangenen Sommer trennten; der Kontakt zwischen beiden riss jedoch nie ganz ab. Beide Familien erstatteten am Sonntag Vermisstenanzeige bei den Carabinieri. Nach einer Woche intensiver Suche haben sich die schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet.
Erstochen und Schlucht hinuntergestoßen
Mit mehreren Messerstichen am Hals wurde die 22-Jährige getötet. Außerdem wies ihre Leiche Abwehrverletzungen an Händen und Armen auf. Ermittler vermuten, dass die Leiche der Studentin am Straßenrand abgelegt und dann etwa 50 Meter tief in eine Schlucht hinuntergestoßen wurde. Ob die Frau bereits tot war, als sie in die Schlucht gestürzt wurde, konnte noch nicht festgestellt werden. Die Leiche war von der Straße aus nicht zu sehen, da sie von einem großen Felsbrocken verdeckt war.
Flucht in die Berge geplant?
Nach der Bergung der Leiche laufen die Ermittlungen auf der Suche nach dem Ex-Freund der Toten auf Hochtouren. Bei der Analyse seines Computers wurde festgestellt, dass er im Internet nach Bergausrüstung, sowie nach Routen, Karten und Wegen in Tirol gesucht hatte. Es ist nicht bekannt, wann diese Recherchen durchgeführt wurden, aber vieles deutet darauf hin, dass die Flucht in die Berge geplant war.
Europäischer Haftbefehl
Die Staatsanwaltschaft Venedig hat einen europäischen Haftbefehl wegen Mordverdacht für den 22-jährigen Ingenieurstudenten erlassen. Er wird international gesucht, auch in Österreich. Die österreichischen Beamten wurden von der italienischen Polizei informiert.
In Österreich gesichtet
Das Auto des Mordverdächtigen ist bereits in Österreich gesichtet worden. Laut Ermittlerkreisen ist das Auto am Mittwoch, 15. November, in Lienz von einer Kennzeichenlesekamera für die Straßenkontrolle registriert worden, berichtete die italienische Nachrichtenagentur ANSA. Auch in Kärnten soll der schwarze Punto gesichtet worden sein. Das Gebiet von Barcis, Fundort der Leiche, liegt auf der Route, der der mutmaßliche Täter bei seiner Flucht gefolgt sei, berichteten die Ermittler. Die Staatsanwälte riefen den Studenten auf, sich der Polizei zu stellen. Nicht ausgeschlossen wird, dass er sich das Leben genommen haben könnte*. (APA/ RED 19.11.2023)
*Hilfe rund um die Uhr
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