
Wegen Nazi-Tattoos und SS-Andenken: Kärntner verurteilt
Ein 37-jähriger Feldkirchner wurde heute von einem Geschworenengericht zu einer Haft- und einer Geldstrafe verurteilt. Außerdem muss er sich als Strafe für sein Vergehen, mit der Geschichte der Nazis und den KZs auseinandersetzen.
Der Verurteilte hatte am Flohmarkt SS-Andenken erworben und zu Hause gesammelt. Dabei handelt es sich laut Staatsanwältin Doris Kügler um eine Gürtelschnalle und eine Gasmaske mit Hakenkreuz, einen Metalladler, Stempel mit SS-Runen und weitere Objekte wie beispielsweise einen verbotenen Schlagring. Eine anonyme Anzeige hatte vor rund 11 Monaten eine Hausdurchsuchung ausgelöst.
„Hab nicht gedacht, dass das so schlimm ist“
Zudem habe er sich nach seiner Scheidung am Oberschenkel zwei Tattoos stechen lassen, die einen Wahlspruch der SS bzw. das Sonnenrad zeigen. Es sei ihm „langweilig“ gewesen. Heute soll ihm sein Verhalten leidtun. Er wolle die Tätowierungen überstechen lassen. Wie der ORF berichtet, erklärt er auf die Frage „Warum“, dass er „nicht gedacht habe, dass das so schlimm sei“.
Das Urteil
Dass eine solch ein Verhalten alles andere als „nicht so schlimm“ ist, zeigte das Geschworenenurteil: Zehn Monaten bedingte Haft und eine Geldstrafe erwarten den Kärntner. Außerdem erging die Auflage, dass er sich mit der Geschichte des NS-Regimes und der Konzentrationslager beschäftigen solle.