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Alkohol am Steuer: Vorsicht in der Punschzeit

Die Zahl der Alkoholunfälle in der Steiermark verbleibt auf einem alarmierend hohen Niveau, warnt die Mobilitätsorganisation VCÖ. In der Punschzeit ist noch mehr Vorsicht geboten.

von Nadia Alina Gressl
Nadia Gressl 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(446 Wörter)

Die bevorstehende Punschzeit birgt zusätzliche Risiken, da der Alkoholgehalt von Glühwein und Punsch aufgrund ihrer Süße oft unterschätzt wird. Es ist von entscheidender Bedeutung, das Motto „Don’t drink and drive“ strikt einzuhalten. Der VCÖ setzt sich vehement für verstärkte Maßnahmen wie Anrufsammeltaxis, Rufbusse und eine verbesserte öffentliche Verkehrsinfrastruktur ein.

Mehr Alko-Unfälle

Die Opferbilanz der Alkoholunfälle in der Steiermark im ersten Halbjahr 2023 ist erschütternd, so der VCÖ. Im Vergleich zum Vorjahr, als die Anzahl der Alkoholunfälle stark anstieg, verzeichnete man zwar einen Rückgang um acht Prozent auf 192 Unfälle. Dennoch blieb diese Zahl vergleichbar mit der Anzahl vor der Pandemie im ersten Halbjahr 2019 (195 Alkoholunfälle). Es ist zu beachten, dass in den vergangenen Jahren im zweiten Halbjahr regelmäßig eine deutliche Zunahme der Alkoholunfälle zu verzeichnen war.

Unterschiede in den verschiedenen Bezirken

In den letzten fünfeinhalb Jahren haben Alkoholunfälle auf steirischen Straßen tragischerweise das Leben von 28 Menschen gefordert, und über 3.000 weitere Personen wurden verletzt, unterstreicht der VCÖ. Es gibt erhebliche Unterschiede im Anteil der Alkoholunfälle zwischen den Bezirken, wie die Analyse des VCÖ aufzeigt. Bezirke wie Murtal und Leibnitz verzeichneten im vergangenen Jahr mit jeweils 12,9 Prozent den höchsten Anteil an Alkoholunfällen, während Graz mit 6,6 Prozent vor Murau mit 6,9 Prozent den niedrigsten Anteil aufwies.

Punsch und Süßigkeiten

Lina Mosshammer, Expertin des VCÖ, betont die alarmierenden Risiken von Alkoholkonsum im Straßenverkehr. Schon bei 0,5 Promille verdoppelt sich das Unfallrisiko, bei 1,0 Promille steigt es um das Siebenfache und bei zwei Promille sogar um das 35-Fache an. Die bevorstehende Punschzeit und die süßen Köstlichkeiten bergen zusätzliche Risiken, da der Alkoholgehalt oft unterschätzt wird. Mosshammer appelliert dringend an die Einhaltung des Leitsatzes „Don’t drink and drive“.

Mehr Angebote gefordert

Im Kampf gegen Alkoholunfälle spielen präventive Maßnahmen wie Polizeikontrollen eine entscheidende Rolle. Im letzten Jahr wurden in der Steiermark 268.553 Alkoholkontrollen durchgeführt, was zu 5.055 Anzeigen führte, informiert der VCÖ. Zusätzlich setzt sich der VCÖ für ein verbessertes Mobilitätsangebot in den Regionen ein. Anrufsammeltaxis, Nachtbusse und verstärkte Bus- und Bahnverbindungen am Abend könnten dazu beitragen, die Anzahl der Alkoholunfälle zu reduzieren. Jedoch scheitern diese wichtigen Angebote oft an Finanzierungshürden. Daher schlägt der VCÖ vor, einen Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung dieser Mobilitätsdienste zu verwenden.

Freunde warnen

Es ist auch von großer Bedeutung, soziale Verantwortung zu übernehmen, insbesondere in Freundeskreisen. Es ist wichtig, nicht wegzuschauen, wenn jemand alkoholisiert ans Steuer will. „Gute Freunde sollten einschreiten und nicht wegsehen“, mahnt der VCÖ eindringlich.

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