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„Dringend an der Zeit“: Feinstaubbelastung in Kärnten zu hoch

Die Luftqualität in Kärnten hat sich in den vergangenen 15 Jahren verbessert, aber "gesund" sei die Luft vielerorts noch nicht, macht der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) aufmerksam.

von Phillip Plattner
Phillip Plattner Online-Redakteur Kärnten Steiermark
2 Minuten Lesezeit(404 Wörter)

Im Vorjahr wurde bei den Messstellen für den besonders gesundheitsschädlichen „PM2,5-Feinstaub“ der Richtwert der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschritten, ebenso bei acht der elf Stickstoffdioxid-Messstellen. Laut Europäischer Umweltagentur verursacht die Luftverschmutzung 4.500 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in Österreich. Es brauche verstärkte Maßnahmen für eine gesündere Luft, so der VCÖ. Im Verkehr sei das Potenzial zur Reduktion der gesundheitsschädlichen Schadstoffe jedenfalls groß, betont man.

WHO-Richtwerte jeweils deutlich übertroffen

„Werden nur die EU-Grenzwerte betrachtet, könnte man meinen, in Österreich wäre überall die Luft sauber. Doch aus Gesundheitssicht sind die Grenzwerte in Österreich viel zu hoch. Die für die Gesundheit der Bevölkerung relevanten Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation werden vielerorts deutlich überschritten“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest. Die drei Kärntner Messstellen für den PM2,5-Feinstaub seien sowohl in Wolfsberg als auch bei den beiden Klagenfurter Messstellen mehr als doppelt so hoch wie der Richtwert der WHO.

„Gesetzliche Vorgaben sind deutlich zu lasch“

Der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter betont: „Schon lange haben wir aus ärztlicher Sicht darauf hingewiesen, dass die gesetzlichen Vorgaben zu den Langzeitmittelwerten etwa von Feinstaub und Stickstoffdioxid deutlich zu lasch sind. Aufgrund der nachgewiesenen Krankheitslast der Bevölkerung durch Luftverschmutzung ist es dringend an der Zeit, weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität umzusetzen.“ Langfristige Belastungen von Feinstaub würden etwa das Risiko für Herzinfarkt und auch Lungenkrebs erhöhen. Für Kinder seien sie sehr schädlich, weil sich die Lunge noch im Wachstum befindet.

27 Mikrogramm Stickstoffoxid bei A2-Nordumfahrung

„Luft ist unser wichtigstes Lebensmittel. Was wir einatmen hat großen Einfluss darauf, ob wir gesund bleiben oder krank werden“, stellt Mosshammer fest. Beim Stickstoffdioxid hätten acht der elf Kärntner Messstellen den WHO-Richtwert von zehn Mikrogramm überschritten. Auf der Nordumfahrung bei Klagenfurt sei die Konzentration mit 27 Mikrogramm am höchsten. Auch in Villach, Wolfsberg, Spittal und Klein St. Paul war die Belastung aus Gesundheitssicht zu hoch. Stickstoffdioxid kann Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Lungenschäden verursachen.

„Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut“

Der Verkehr könne einen großen Beitrag zur Reduktion der Luftverschmutzung leisten, betont der VCÖ. Zum einen durch niedrigere Tempolimits. „Die Gesundheit der Bevölkerung ist das höchste Gut. Deshalb ist ein Beibehalten beziehungsweise Einführen von niedrigeren Tempolimits wichtig, solange die Schadstoffbelastung über den Richtwerten der WHO liegt“, betont VCÖ-Expertin Mosshammer.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 30.11.2023 um 08:34 Uhr aktualisiert
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