Dürfen geschossen werden: Noch zwei Wölfen soll es an den Kragen gehen
Den bösen Wolf gibt es nur im Märchen, meinen die Tierschützer, von LH Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) werden sie freilich immer wieder schnell in die Realität zurückgeholt. Es wurden wieder böse Wölfe zum Abschuss freigegeben.
Der Advent sollte eigentlich die stillste Zeit des Jahres sein. In den Kärntner Wäldern ist davon nichts zu bemerken. Jetzt wurden in den Revieren rund um Greifenburg, Steinfeld, Dellach, Irschen aber auch im Gailtal rund um Kötschach, Dellach, Reisach und Kirchbach wieder zwei Wölfe bis zum 19. Dezember zum Abschuss freigegeben. Sie alle werden als Risikowölfe bezeichnet und waren Gehöften zu nahe gekommen.
„Für Grubers Hysterie gibt es überhaupt keinen Grund“
VGT-Obmann Martin Balluch übt dazu scharfe Kritik an seinem Vornamensvetter: „Martin Gruber handelt eindeutig rechtswidrig. Spätestens seit Brüssel ein Strafverfahren gegen Österreich eingeleitet hat, weiß er das ganz genau. Aber er wusste es schon vorher, weshalb wir mit großem Interesse die Ermittlungen aufgrund unserer Anzeige gegen ihn wegen Amtsmissbrauch verfolgen. Für Grubers Hysterie gibt es überhaupt keinen Grund. Er will lieber Rambo spielen. Ein echtes Armutszeugnis!“ Doch die Umsetzung der Abschussverordnung durch die Damen und Herren im grünen Loden ist enden wollend, denn immer weniger Jäger haben Lust auf die Wolfsjagd zu gehen.
In Villach gibt es jetzt „Wolfssprechtage“
Das liegt auch daran, dass die Namen der erfolgreichen Schützen im Internet veröffentlicht werden. „Ich lasse mir doch nicht von militanten Tierschützern wie schon in Deutschland der Fall, mein Auto beschädigen oder die Jagdhütte anzünden“, so ein Jäger im Gespräch mit 5 Minuten. In Villach lädt inzwischen die FPÖ zu Wolfssprechtagen ein. Dieser fand diese Woche im Rathaus statt. Der Ansturm und das Interesse daran war enorm. Die Stimmung war 50 zu 50, ein Teil für und ein Teil gegen den Wolf. Mit Roman Kirnbauer hatte man Grubers verlängerten Arm zu einem Referat und zur Aufklärung eingeladen.
„Wir leben alle noch“
„Wegen des regen Interesses geht es am 13. März im Paracelsussaal weiter“, freut sich der Villacher FPÖ-Chef Erwin Baumann schon jetzt auf die nächste Wolfsrunde. Die Angst vor dem Wolf sitzt indessen noch immer tief: So wurde jetzt in Bayern vor einem Kindergarten ein Waldtag gestrichen, weil es in der Umgebung Wolfsrisse gab. Balluch wieder campierte samt seinen Kindern einige Wochen in den rumänischen Karpaten, mitten in einem Wolfsgebiet, um zu beweisen, dass Wölfe den Menschen meiden. „Und ja: Wie ihr seht, wir leben alle noch.“