900.000 Euro Passiva: Kärntner Pellets-Handel schlittert in die Pleite
Über das Vermögen der KP Implex Handels GmbH ist ein Insolvenzverfahren am Landesgericht Klagenfurt eröffnet worden. Dies berichtet der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) am Freitagvormittag.
Das Unternehmen wurde in Form einer GmbH im Jahr 2012 gegründet und betrieb seither den internationalen Handel mit Holzpellets Produkten. Die Verbindlichkeiten betragen laut AKV rund 925.250 Euro. Aktiva soll es in Form von Außenständen in Höhe von rund 732.220 geben, welche jedoch an ein Geldinstitut abgetreten wurden. Die Überschuldung errechne sich daher laut AKV mit rund 193.030 Euro. Von der Insolvenz sind rund 30 Gläubiger betroffen. Zuletzt waren im Betrieb zwei Dienstnehmer tätig, wobei diese beiden Dienstverhältnisse bereits beendet wurden. Der Betrieb ist derzeit geschlossen. Eine Wiedereröffnung des Betriebes bzw. ein Sanierungsverfahren sei laut AKV nicht beabsichtigt.
Verdacht auf Betrug
Als Ursachen der Insolvenz wird im Antrag angeführt, dass sich ab Beginn des Ukrainekriegs im Februar 2022 die Situation am Pelletsmarkt radikal zu ändern begann. Ein Hauptlieferant aus der Ukraine sei ausgefallen, die Preise seien eklatant gestiegen und die Absätze eingebrochen. Der größte Abnehmer, einer Firma mit Sitz in Rom habe Rechnungen über rund 450.000 Euro nicht bezahlt. Aufgrund eines zu hohen Prozesskosten- und Einbringlichkeitsrisikos bei einer Prozessführung in Italien hat die Antragstellerin diese Forderung nicht klagsweise betrieben, jedoch in Italien eine Strafanzeige wegen Betrugsverdachtes eingebracht. In der Hoffnung auf eine Veränderung der Marktlage versuchte die Schuldnerin dann noch bis Sommer/Herbst 2023 den Betrieb aufrecht zu erhalten. Danach wurde der bestehende Personalstand abgebaut. Der Forderungsausfall und die Änderung der Marktlage seien für die Schuldnerin letztlich nicht mehr zu bewältigen gewesen.