Briefbombenserie vor 30 Jahren: Der Terror, der Österreich erschütterte
Vor 30 Jahren begann in Österreich eine der schwerwiegendsten Terrorwellen, die das Land je erlebt hatte. Die furchtbaren Briefbombenattentate von Franz Fuchs forderten vier Menschenleben und verletzten weitere 15 Personen schwer.
Am 3. Dezember 1993 wurde in Hartberg, Oststeiermark, das erste Opfer dieser Terrorserie, Pfarrer August Janisch, durch eine Explosion in seiner Kanzlei, ausgelöst durch ein orangefarbenes Kuvert, das an eine „Flüchtlingsberatungsstelle“ adressiert war. Es war ein verheerender Moment, der von Splittern begleitet wurde, wie Pfarrer Janisch sich gegenüber dem „Kurier“ erinnert, „es war wie ein Schuss“.
Schreckenszeit der Briefbombenserie bis 1996
Dieses tragische Ereignis markierte den Beginn einer schrecklichen Zeit des Terrors in Österreich, die bis Dezember 1996 dauerte. Opfer dieser Briefbombenserie waren unter anderem die ORF-Moderatorin Silvana Meixner sowie der Wiener Bürgermeister Helmut Zilk und Polizist Theo Kelz, der durch eine Rohrbombe beide Hände verlor.
Tragödie in Oberwart
Eines der schrecklichsten Ereignisse ereignete sich in Oberwart, Burgenland, wo Männer versuchten, ein beleidigendes Schild zu entfernen, das die Worte „Roma zurück nach Indien“ trug. Eine unter dem Schild montierte Rohrbombe tötete tragischerweise die Männer.
Erinnerungen an eine vergessene Zeit
Heute, drei Jahrzehnte später, erinnert sich Pfarrer Janisch, der jetzt als Pater im Stift Rein bei Graz lebt, gelegentlich an die schrecklichen Vorfälle, wenn ihn Besucher darauf ansprechen. „Manchmal sagen Leute, ich kenne Sie von irgendwo her, meistens Senioren. Dann fallen ihnen die Briefbomben ein“, erzählt er. „Aber Leute unter 40 Jahren wissen davon gar nichts mehr. Für sie bedeutet der Briefbombenterror nichts mehr, das Thema ist verschwunden. Das ist bemerkenswert.“