Wolfsabschüsse bei Futterkrippen erlaubt: „Rote Linie ist überschritten“
Weil Wölfe nun, wie berichtet, auch mitten im Wald Bei Wildfütterungsanlagen abgeschossen werden dürfen, ist für Tierschützer jetzt "eine rote Linie überschritten". Selbst innerhalb der Jägerschaft ist die Regelung umstritten.
Für die einen ist der Fall klar: Die Anlagen stehen meist oberhalb oder nahe der Baumgrenze. Meist sind da im Winter bei jeder Fütterung mehrere hundert Stück Wild. Dadurch wird es dort konzentriert, wo es wenig Verbissschäden und Schälschäden anrichtet und hat auch keinen Stress.
„Wir hatten noch nie einen Riss bei einer Futterkrippe“
„Wenn sich jetzt ein Wolf da rumtreiben würde, entsteht unheimlicher Stress und das Wild zerstreut sich über weite Strecken. Da beginnt dann der Schaden und die Schälschäden steigen wieder an. Daher ist der Schutz der Anlagen sinnvoll“, erklärte 5 Minuten jetzt ein Jäger. Ein Hegeringleiter, der mitten in einem Wolfsgebiet mehrere Futteranlagen hat, machte allerdings die Beobachtung, dass Wölfe jene Stellen, an denen sich eine Wildherde zur Fütterung versammelt, meiden. „Wir hatten noch nie einen Riss bei einer Futterkrippe, einem Wolf dürfte die Ansammlung von Hirschen in großer Zahl unheimlich sein“, vermutet er.
„Wir werden uns juristisch etwas einfallen lassen“
Für Martin Balluch vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) ist mit der Regelung die sich Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) und seine Beamten einfallen haben lassen, jedenfalls „eine rote Linie überschritten“. „Wir werden uns hier sicher juristisch etwas einfallen lassen.“
Auch junge Wolfsfamilie in Abschussverordnung nicht geschützt
Weil im Winter kein Vieh auf den Almen ist und trotzdem gleich mehrere Wölfe zum Abschuss frei sind, spüren die Jäger dann und wann schon aufkeimende Wut der Tierschützer. „Sie beschimpfen uns als Wolfskiller von der ÖVP, als Feiglinge die zwar den Mut haben abzudrücken aber sich dann in die Anonymität flüchten. Im Gailtal brannte sogar vor einigen Wochen schon eine Jagdhütte ab, die Ursache ist angeblich noch nicht geklärt. Ich mache mir Sorgen wenn im Frühjahr die Wölfe Nachwuchs haben und ein Kollege eine führende Mutter samt Babys erwischen sollte. In der Abschussverordnung sind auch die nicht geschützt.“