Landes-Vize Gruber jubelt: Wolf bald nicht mehr „streng geschützt“?
Wie heute bekannt wurde, wird die EU-Kommission die Herabsenkung des Schutzstatus für den Wolf von "streng geschützt" auf "geschützt" beantragen. Wir haben die ersten Reaktionen für euch.
Der Schutzstatus soll dabei zunächst in der Berner Konvention, danach im nächsten Schritt auch in den EU-Vorgaben geändert werden. So zumindest der Plan. Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP) freut sich ob des „Paradigmenwechsels in der EU“, wie er meint. „Endlich hat Brüssel erkannt, dass die Entwicklung beim Wolf so nicht weitergehen kann“, meint er weiter. Das Ergebnis würde die Kärntner Position bestätigen, wonach der Wolf in Europa „schon lange nicht mehr vom Aussterben bedroht ist“. Bis die Vorgaben schließlich aber tatsächlich geändert werden, werde man den „Kärntner Weg“ weitergehen.
„Gruber hat sich ja ohnehin nicht an Brüssel gehalten“
Martin Balluch vom „VGT“ (Verein gegen Tierfabriken) findet in einer ersten Reaktion die Aussagen Grubers „äußerst interessant“. „In Kärnten hat man sich ja ohnehin nicht an Brüssel gehalten und acht Wölfe abgeschossen“, so der Tierschützer. Die Umweltschutzorganisation „WWF“ hat vor einigen Tagen in einem offenen Brief an die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen bekräftigt, „dass jede Entscheidung zur Änderung des Schutzstatus von Wölfen auf verlässlichen, wissenschaftlichen Daten beruhen muss“.
„Änderung des Schutzstatus ist nicht gerechtfertigt“
Der WWF-Meinung nach sei es jedenfalls eindeutig: „Die Änderung des Schutzstatus des Wolfes – entweder im Rahmen des EU-Rechts oder der Berner Konvention – ist nicht gerechtfertigt.“ Man sei auch besorgt darüber, dass die Diskussion zu diesem Thema bisher weitgehend von Vertretern der Landwirtschaft und Jagd dominiert und vorangetrieben worden sei. Für den strengen Schutz der Wölfe gebe es jedoch auch in der ländlichen Bevölkerung ein hohes Maß an Unterstützung, weiß der WWF.