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Ein Bild auf 5min.at zeigt den Sachverständign Michael Loderer.
Am Foto: Sachverständiger Michael Loderer

Villacher Juwelier warnt: „Keinen wertvollen Schmuck auf Bällen tragen“

Ein Villacher Juwelier warnt vor der kommenden Ballsaison ausdrücklich davor, bei Veranstaltungen teure Uhren oder wertvolle Ringe zu tragen. In einem Fall kostete das bereits 40.000 Euro.

von Manfred Wrussnig
2 Minuten Lesezeit(412 Wörter)

Der gerichtlich beeidete Sachverständige Michael Loderer vom Juwelier Schützlhoffer in Villach weiß, dass nach Faschingssitzungen, Bällen und anderen Tanzveranstaltungen öfters die Gerichte bemüht werden. „Wir hatten den Fall einer Frau, die nach einer dieser Veranstaltungen den Goldschmied verklagte, weil ihr nach einem kräftigen Applaus plötzlich vier Steine am Ring fehlten, die gesamt einen Wert von 40.000 Euro hatten.“ Es war ein sogenannter Memory-Ring, der mit 24 teuren Steinen besetzt war. Sie vermutete einen Pfusch des Goldschmiedes und klagte. 

Goldschmied war unschuldig

Loderer wurde mit einem Gutachten beauftragt, welches ergab, dass die Frau an jenem verlustreichen Abend auf beiden Händen Ringe trug, die beim Klatschen einander immer wieder gegenseitig aufprallten. „Die Wucht ist da nicht zu unterschätzen, besonders wenn auf einer Hand ein schwerer Ring getragen wird und auf der anderen ein eher leichter. Da war es dann passiert, vier Steine waren weg und wurden auch nicht mehr gefunden. Der Goldschmied war hier unschuldig. Er wurde freigesprochen. „Aber wir haben immer wieder im Geschäft nach Tanzveranstaltungen Damen, die ähnliche Erlebnisse hatten. Mein Tipp: Bitte tragt nur auf einer Hand Ringe, dann kann das nicht passieren.“ Oder einfach nie klatschen.

Auch teure Uhr lag in Scherben

Die Band spielte den alten Hit „Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen“, als ein Herr seine Dame schwungvoll auf das Parkett lud. Er hatte auch ein Witzchen parat: „Sie gestatten, oder wollen sie vorher noch einmal tanzen“, soll er schmunzelnd in eine kichernde Damenrunde gefragt haben. Das hatte freilich ungewohnte teure Folgen: „Der Herr meldete sich am nächsten Tag im Geschäft mit einer demolierten teuren Golduhr. „Der hatte bei der Tanzeinlage dann den Schwung besonders hingebungsvoll hinlegen wollen, ließ eindrucksvoll mit steifer Oberlippe als Kavalier der alten Schule den Arm lässig ausfahren und prallte damit mit einem anderen Tänzer zusammen“, schildert Loderer, wie es zu dem Crash kam. Die Folge war, dass das Glas der Uhr in Scherben war und die Golduhr – Gold ist ja bekanntlich weich – eine ordentliche Delle davon getragen hatte. Ob es danach noch zu einer gemeinsamen Segelpartie kam, ist nicht überliefert. Der Schaden an der sehr teuren Uhr war jedenfalls so hoch, dass sich sogar der Kauf eines Segelbootes ausgegangen wäre. Loderers Tipp: „Wer sich unbedingt bei Tanzveranstaltungen mit Gold behängen will, sollte sich lieber nur bei Tango oder andere Softdances auf das Parkett wagen.“  

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