Durch eigene Kommission: So will Kärnten seine Seezugänge schützen
Fünf Projekte mit einem Gesamtbudgetvolumen von 369.000 Euro hat die Kärntner Seeuferkommission im Rahmen ihrer drei bisherigen bis Ende 2023 stattgefundenen Sitzungen der Kärntner Landesregierung zur Umsetzung vorgeschlagen.
Das gibt Landeshauptmann Peter Kaiser gestern, Sonntag, bekannt. Festgehalten werde das im ersten Bericht der Seeuferkommission, die von Markus Bliem, dem Leiter der Strategischen Landesentwicklung geleitet wird und aus Vertretern verschiedener Landesabteilungen besteht. Finanziert werden die Projekte aus Mitteln der Motorbootabgabe.
Auch kommende Generationen sollen profitieren
Kaiser rückte die Arbeit der Seeuferkommission in den Vordergrund. „Die Seeuferkommission zeichnet sich durch ihre umsichtige und vorausschauende Arbeit aus. Von den Projekten, die von der Seeuferkommission eingereicht werden, werden auch die kommenden Generationen profitieren“, sagt Kaiser und erinnert, dass es nicht nur um die Schaffung von freien Seezugängen geht – von denen alle Kärntner profitieren – sondern auch um wichtige Landschafts- und Renaturisierungsmaßnahmen, die das diffizile Ökosystem nachhaltig erhalten. „Es ist unsere Aufgabe die Flora und Fauna an und in den Kärntner Gewässern zu schützen, um diese wertvollen Naturjuwele für unsere Kinder und Enkel zu erhalten. Gemeinsam werden wir alles tun, um den Zugang zu unseren Seen für die Allgemeinheit zu schützen und auszubauen“, betont Kaiser.
Diese Projekte wurden vorgeschlagen:
Konkret zur Umsetzung von der Kommission vorgeschlagen werden dieses Jahr folgende Projekte: „Initiative Freie Seezugänge Kärnten“ mit 80.000 Euro, „Machbarkeitskonzept zur Renaturierung und sozioökologischen Aufwertung der Klagenfurter Ostbucht und des Friedlstrandes“ mit 70.000 Euro, „Pilotprojekt am Ossiacher See – Innovative Methoden zur hochauflösenden digitalen Erfassung und automatisierten Klassifikation von Seeuferbereichen in Kärnten“ mit 13.000 Euro, „Ökologische Sanierung des Trattnigteiches“ mit 26.000 Euro, „Schilf- und Wellenschutzzaun Cap Wörth“ mit 180.000 Euro.
Grüne: „Schritt in die richtige Richtung“
„Die Renaturierung unserer Seen ist ein Schritt in die richtige Richtung, um wichtige Ökosysteme gesund und artenreich erhalten zu können. Dass die Seeuferkommission unter anderem ausgerechnet eine Studie zur Renaturierung der Ostbucht fördern möchte, zeigt allerdings, wie wenig konsequent und zahnlos der Schutz der Seen und der freien Seezugänge in Kärnten tatsächlich umgesetzt wird“, kommentiert Nationalratsabgeordnete Olga Voglauer die kürzlich beschlossenen Maßnahmen der Seeuferkommission.
„Es wird einfach nicht still um diverse Bauvorhaben“
Denn: „Einerseits möchte man das natürliche Umfeld des Wörthersees bewahren, andererseits wird es einfach nicht still um diverse Bauvorhaben, die die Renaturierung jedenfalls konterkarieren würden“, so Voglauer, die das Nachschärfen des Schutzes freier Seezugänge vonseiten der Landesregierung einfordert: „Der Seenschutz seitens des Landes muss konsequenter gestaltet werden. Die Forderungen des Seenvolksbegehrens müssen umfassender berücksichtigt werden“, fordert Voglauer abschließend.