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Frauen und Männer sind „anders krank“: Kärnten startet „Gendermedizin“

In Kärnten startet am 8. März der österreichweit erste Diplomlehrgang zu Gendermedizin. Der viersemestrige Kurs kostet pro Person 6.800 Euro, das Land Kärnten wird 15 Kärntner Ärzten den Lehrgang finanzieren.

von Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(293 Wörter)

Bereits jetzt gibt es insgesamt 20 Bewerbungen aus dem niedergelassenen Bereich und aus den Krankenanstalten, sagte Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ) am Dienstag nach einer Sitzung der Landesregierung.

Herzinfarkt als „berühmtes“ Beispiel

Die geschlechtsspezifische Medizin nimmt auf die Geschlechter Frau und Mann bei der Behandlung von Krankheiten Rücksicht. Frauen und Männer seien „anders krank“, erklärte Prettner – sie hätten unterschiedliche Symptome, unterschiedliche Krankheitsverläufe und würden unterschiedlich auf Medikamente reagieren. Ein Beispiel sei der Herzinfarkt: Erleiden Frauen einen Herzinfarkt, zeigen sie meist andere und oft weniger dramatische Symptome. Der stechende Brustschmerz, der in den linken Arm ausstrahlt, bleibt bei Frauen oft aus, stattdessen klagen sie häufig über Übelkeit, Bauch- oder Rückenschmerzen.

Unterschiede auch abseits von konkreten Krankheiten

Auch abgesehen von konkreten Krankheiten gibt es Unterschiede: Männer atmen 16 Mal pro Minute, Frauen 22 Mal. Männer haben ein um 50 Prozent größeres Lungenvolumen als Frauen. Der Fettanteil liegt bei Männern bei 15 Prozent, bei Frauen bei 27 Prozent und der Wasseranteil bei Männern liegt bei 60 bis 70 Prozent, bei Frauen bei 50 bis 60 Prozent. In Kärnten soll auch die Bevölkerung mit Vorträgen und Veranstaltungen in den Gemeinden sensibilisiert werden.

Team Kärnten: „Wichtiger Schritt, der hier gesetzt wird“

Das Team Kärnten rund um Chef Gerhard Köfer und Gesundheitssprecherin Marina Koschat-Koreimann unterstützen die gesetzten Maßnahmen. „Bis jetzt ist die Medizin sehr stark auf den Mann fokussiert, dabei ist mittlerweile bereits wissenschaftlich erwiesen, dass es Unterschiede bei Krankheitssymptomen, bei der notwendigen Medikation und im Gesundheitsbereich allgemein gibt“, so die beiden. Man begrüße die Vorreiterrolle, die Kärnten in dem Punkt einnehme: „Das ist ein sehr wichtiger Schritt, der hier gesetzt wird.“ (APA / red, 16.1.24)

Ein Bild auf 5min.at zeigt Bürgermeister Gerhard Köfer.
©eggspress |
Gerhard Köfer
Foto in Beitrag von 5min.at: Zu sehen ist Marina Koschat-Koreimann.
©KK |
Marina Koschat-Koreimann
Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 16.01.2024 um 14:37 Uhr aktualisiert
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