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/ ©Montage: Büro Vzbgm. Dolinar & Dieter Kulmer Photography

Nach Wohnungsdebakel: Klagenfurter Vizebürgermeister tritt zurück

Der Klagenfurter Wohnungsreferent und Vizebürgermeister Alois Dolinar (TK) ist am Dienstag von seinem Amt zurückgetreten. Grund war die Vergabe einer städtischen Wohnung an Dolinars Sohn, bei der er auch mitgestimmt hatte.

von APA
2 Minuten Lesezeit(365 Wörter)

Vizebürgermeister Alois Dolinar (TK) hatte am Dienstagnachmittag ausführlich Stellung zu der Causa genommen – wir haben berichtet. Er habe von der Vergabe der Wohnung an seinen Sohn nichts gewusst: „Die Zuweisung wurde eigenmächtig von meinem damaligen Mitarbeiter im Büro veranlasst, der mit den Wohnungsangelegenheiten betraut war. Dieser kannte meinen Sohn persönlich gut und wollte ihm überbrückend nach einer Trennung aus einer Notsituation raushelfen. Er hat daher auf Eigeninitiative veranlasst, dass ihm diese Wohnung zugewiesen wurde“, so Dolinar.

Will Verantwortung übernehmen

Erst im Stadtsenat habe er bemerkt, dass der Name seines Sohnes auf dem Akt stand – allerdings erst, nachdem der Antrag beschlossen wurde. Die Namen der Personen, die Wohnungen zugewiesen bekommen, würden nämlich nicht einzeln verlesen. Nichtsdestotrotz, so Dolinar, übernehme er „die volle Letztverantwortung dafür und entschuldige mich aufrichtig, dass mir die Handlungen meines Mitarbeiters nicht aufgefallen sind und ich im Terminstress den Antrag nicht ausreichend inhaltlich analysiert habe.“ Er bekannte auch, dass er wegen Befangenheit nicht abstimmen hätte sollen.

Dolinar nimmt Sohn in Schutz

Allerdings: Sein Sohn habe zum damaligen Zeitpunkt „als Student alle Kriterien der Richtlinien für eine Wohnungszuweisung erfüllt“ und sei auch nach einigen Monaten wieder aus dieser Wohnung ausgezogen, „weil sein Antrag nur als Übergangslösung gedacht war.“ Der damals verantwortliche Mitarbeiter arbeite nicht mehr bei der Stadt, so Dolinar, „weil man derartige Vertrauensbrüche nicht wiedergutmachen kann.“

Team-Kärnten-Chef bestätigt Rücktritt

Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer erklärte auf APA-Anfrage, die Vorgangsweise des Kommunalpolitikers „entspricht nicht den Grundwerten des Team Kärnten. Vizebürgermeister Alois Dolinar hätte sich in dieser persönlichen Causa der Stimme enthalten müssen.“ Nach einem Telefonat mit Dolinar habe dieser seine Funktion als Vizebürgerbürger bereits zur Verfügung gestellt, alle weiteren Schritte habe die Klagenfurter Gemeinderatsfraktion zu setzen. Dem Vernehmen nach könnte der Büroleiter des Bürgermeisters, Patrick Jonke, die Position des Vizebürgermeisters künftig übernehmen. Gegenüber 5 Minuten erklärt er: „Das ist eine Klubentscheidung.“ Ein Termin für eine solche stehe aktuell noch nicht fest; die Gespräche würden aber bereits laufen. (APA / red. 16.1., 2024)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 16.01.2024 um 18:24 Uhr aktualisiert
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