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/ ©Pixabay / Dirk (Beeki®) Schumacher

95 Tote bei Unfällen im Ortsgebiet: StVO-Novelle erhöht Sicherheit

Die Mobilitätsorganisation VCÖ begrüßt die von der Bundesregierung geplante Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO), welche es Gemeinden und Städten erleichtern soll, Tempo 30 im Ort umzusetzen.

von Tanja Janschitz
Tanja Janschitz Onlineredaktion 5min.at
2 Minuten Lesezeit(366 Wörter)

„Die Anzahl schwerer Verkehrsunfälle ist im Ortsgebiet nach wie vor hoch. Das Tempo ist ein zentraler Hebel, um Unfälle zu vermeiden oder die Unfallschwere zu reduzieren. Dass nun den Gemeinden und Städten die Umsetzung von Tempo 30 erleichtert wird, ist ein wichtiger Schritt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen“, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer zur heute von der Bundesregierung präsentierten StVO-Novelle fest. Wie wichtig verstärkte Maßnahmen seien, zeige die Unfallbilanz: Im Vorjahr starben in Österreich 95 Menschen bei Verkehrsunfällen im Ortsgebiet. 46 Todesopfer waren Senioren, davon mit 22 fast die Hälfte als Fußgänger, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse zeigt. In Kärnten kamen im Vorjahr insgesamt fünf Menschen bei Verkehrsunfällen im Ortsgebiet ums Leben. Zwei Todesopfer waren älter als 80 Jahre.

Tempo 30 halbiert den Anhalteweg

„Unser Verkehrssystem muss auf die Schwächsten im Verkehr mehr Rücksicht nehmen, vor allem im Ortsgebiet. Die Gemeinden und Städte wissen gut, wo es niedrigeres Tempo braucht. Deshalb ist es wichtig, dass es ihnen erleichtert wird, Tempo 30 umzusetzen“, stellt Mosshammer fest. Wesentlich sei auch, dass Kinder beispielsweise den gesamten Schulweg, von zu Hause weg sicher unterwegs sind. Tempo 30 statt 50 halbiere den Anhalteweg. Während bei Tempo 30 ein Auto auf trockener Fahrbahn und normaler Reaktionszeit nach elf Metern steht, hat ein Auto mit Tempo 50 nach elf Meter noch eine Geschwindigkeit von über 40 km/h. Wird ein Fußgänger mit dieser Geschwindigkeit angefahren, seien schwerste Verletzungen die Folge.

VCÖ-Initiative für leichtere Umsetzung von Tempo 30

Damit das Tempolimit eingehalten wird, seien zudem Kontrollen wichtig. Bisher konnten nur Gemeinden und Städte mit eigenem Wachkörper solche Tempokontrollen durchführen. Der VCÖ begrüßt es, dass die StVO-Novelle nun vorsieht, dass künftig Gemeinden und Städte beim jeweiligen Bundesland eine Kontrollerlaubnis beantragen können. Zuletzt haben parteiübergreifend österreichweit mehr als 280 Gemeinden und Städte sowie der Österreichische Städtebund eine VCÖ-Initiative für eine leichtere Umsetzung von Tempo 30 im Ortsgebiet unterstützt – wir haben berichtet. Unter den Unterstützenden waren auch zwölf Gemeinden und Städte aus Kärnten, wie beispielsweise Arnoldstein, Gallizien, Lavamünd, Magdalensberg und Villach.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 17.01.2024 um 13:42 Uhr aktualisiert
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