
Gegen Periodenarmut: Kostenlose Hygieneartikel an Grazer Schulen
Periodenartikel kosten Frauen im Laufe ihres Lebens zwischen 7.000 und 15.000 Euro. Eine hohe Summe, die für Armutsbetroffene nicht tragbar ist. Als einen wichtigen Schritt werden jetzt Peri-Boxen an Grazer Schulen angebracht.
Im Sommersemester des vergangenen Schuljahres wurden die Mädchentoiletten an drei Grazer Mittelschulen, der MS Algersdorf, der MS St. Peter und der MS Albert Schweitzer, mit „Peri-Boxen“ ausgestattet. Menstruationsartikel, Periodenprodukte oder schlicht Hygieneartikel für Frauen und Mädchen – welche Bezeichnung für Binden und Tampons auch immer verwendet wird – können dort gratis entnommen werden. Die Anschaffung und Befüllung der Peri-Boxen wurde vom Referat Frauen & Gleichstellung organisiert, die Installation der Peri-Boxen wurde durch die GBG durchgeführt, die Befüllung erfolgt durch das Reinigungspersonal an den Schulen.
Projekt hat „Prüfung“ bestanden und wird ausgeweitet
Das Pilotprojekt hat sich bewährt und wurde daher im Herbst letzten Jahres auf drei weitere Mittelschulen, nämlich die MS Dr. Renner, die MS St. Andrä und die MS Fröbel, ausgeweitet. Am gestrigen Freitag, den 19. Jänner 2024 hat Bürgermeisterin und Frauenstadträtin Elke Kahr diese drei Schulen besucht und auch die Direktoren und Direktorinnen getroffen, die durchwegs von positiven Erfahrungen mit den Peri-Boxen berichtet haben. Auch Doris Kirschner, Leiterin des Referats Frauen und Gleichstellung, bestätigt: „Wir haben von den teilnehmenden Schulen bisher durchwegs positive Rückmeldungen bekommen. Die anfangs prognostizierten Vandalenakte sind ausgeblieben.“
Es ist wichtig, dass alle Mädchen und Frauen Zugang zu Hygieneartikeln haben.
Bürgermeisterin Elke Kahr
Damen-Hygieneartikel sind sehr teuer
Bei dem Projekt geht es unter anderem auch darum, Periodenarmut unter den Schülerinnen zu bekämpfen. Der Begriff der Periodenarmut bringt zum Ausdruck, dass die Kosten für entsprechende Hygieneartikel für armutsbetroffene Frauen und Mädchen fast nicht leistbar sind, denn Binden und Tampons sind teuer und so kommen im Laufe eines Lebens zwischen 7.000 und 15.000 Euro zusammen, die dafür aufgewendet werden müssen. In den nächsten Jahren sollen sukzessive weitere Mittelschulen mit Menstruationsartikeln ausgestattet werden.