Auf Spurensuche: Projekt enthüllt NS-Geschichte in der Südweststeiermark
Eine Themenkarte, erstellt durch das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und die Universität Graz, stellt 19 bedeutende Erinnerungsorte zur NS-Geschichte der Südweststeiermark vor.
Das Ludwig Boltzmann Institut für Kriegsfolgenforschung und das Institut für Geschichte der Universität Graz haben gemeinsam Forschungslücken und Themenfelder zur NS-Geschichte der Südweststeiermark erforscht. Als Antwort auf das verstärkte Interesse der Region an ihrer Geschichte während der NS-Zeit wurde eine Themenkarte mit 19 ausgewählten Erinnerungsorten erstellt. Zu diesen Orten gehören das KZ-Subkommando Schloss Lannach, das KZ-Außenlager Aflenz, der Kloepferbrunnen in Eibiswald und der Karwald bei St. Veit am Vogau.
„Oft auf den ersten Blick unsichtbar“
Die Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts, Barbara Stelzl-Marx, unterstreicht die Bedeutung der Themenkarte: „Diese Karte dient zur Orientierung und Verortung von NS-Erinnerungsorten, die oft auf den ersten Blick unsichtbar sind.“ Die Region Südweststeiermark plant darüber hinaus verschiedene Vermittlungsmaßnahmen wie Vorträge, Diskussionsabende und Schulprojekte.
„Verantwortung für die Zukunft tragen“
Joachim Schnabel, Vorsitzender der Region Südweststeiermark, hebt die Bedeutung des Projekts hervor: „Mit einem umfangreichen Überblick über den Forschungsstand und geplanten Vermittlungsmaßnahmen setzen wir einen wichtigen Schritt für eine verstärkte Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit während der NS-Zeit.“ Bernadette Kerschler, stellvertretende Vorsitzende der Region, unterstreicht die Notwendigkeit der professionellen Aufarbeitung: „Nur wer sich mit der Vergangenheit auseinandersetzt, kann Verantwortung für die Zukunft tragen.“
Geschichte aufdecken
Die Aktivitäten zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in der Südweststeiermark wurden im Rahmen des Projekts „ArchaeoRegion Südweststeiermark – Archäologie und Zeitgeschichte“ durchgeführt und aus Mitteln des Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetzes unterstützt.