Graz investiert 6,6 Mio. Euro in mobile Dienste und betreutes Wohnen
Mit einem einstimmigen Beschluss im Gemeinderat werden 6,6 Millionen Euro für betreutes Wohnen, Tages- und Demenzzentren sowie mobile Pflegedienste bereitgestellt. Besonders im Fokus steht dabei das Motto "Mobil vor stationär".
Ein zentraler Fokus liegt auf dem Bereich der mobilen Pflegedienste, die es pflegebedürftigen Menschen ermöglichen, so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden zu verbleiben. Seit 2018 garantiert eine Ausgleichszahlung der Stadt Graz, dass jene Bürger, die ambulante Pflegedienste in Anspruch nehmen, eine finanzielle Unterstützung erhalten, die ihre Mindestpension nicht unterschreitet. Diese Maßnahme wurde im Vorjahr auch vom Land Steiermark übernommen und wurde zum Jahreswechsel auf 1.155,84 Euro erhöht, um den steigenden Bedürfnissen gerecht zu werden.
„Viele Menschen waren gezwungen, in ein Pflegeheim zu wechseln“
Die Gesundheitssprecherin der KPÖ, Amrei Lässer, betont die Bedeutung dieses Modells: „Bis zur Einführung des Grazer Modells waren viele Menschen gezwungen, aufgrund finanzieller Engpässe in ein Pflegeheim zu wechseln, obwohl sie eigentlich die Möglichkeit gehabt hätten, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben.“
Finanzieller Ausgleich für Pflegedienste stärkt individuelle Entscheidungsfreiheit
Die finanzielle Unterstützung für mobile Pflegedienste trägt nicht nur dazu bei, dass Menschen länger in ihrer häuslichen Umgebung bleiben können, sondern wirkt auch als Entlastung für die öffentlichen Finanzen. Im Vergleich zu den Kosten für einen Pflegeheimaufenthalt sind die Ausgaben für mobile Dienste deutlich geringer. Dieses Modell soll somit eine Win-Win-Situation schaffen, indem es sowohl die Bürger als auch die öffentlichen Budgets entlastet.