Bluttat wegen „Drogen-Kühlschrank“: Raubüberfall endete in Mord
In Klagenfurt kam es am Mittwoch, dem 31. Jänner, zu einem Mord. Ein 30-Jähriger wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Die Bluttat steht im Zusammenhang mit einem Raubüberfall im Drogenmilieu.
Brutale Szenen spielten sich am Mittwochabend, dem 31. Jänner, in Klagenfurt ab. Eine Nachbarin in einem Mehrparteienhaus in der Klagenfurter Innenstadt hatte gegen 22 Uhr Alarm geschlagen, als es nach einem lauten Streit mehrerer Männer in der Nebenwohnung plötzlich vollkommen still war. Schließlich der Schreckensfund: Ein 30-jähriger Klagenfurter wurde tot in seiner Wohnung aufgefunden. Vor der Wohnungstüre noch die Blutspuren. Schnell war klar: Es handelt sich um einen Mord.
Tödliche Messerstiche
Noch in der Nacht wurde die Obduktion der Leiche durchgeführt. Das Ergebnis: Dem 30-Jährigen wurde viermal in den Oberkörper und einmal in den Rücken gestochen. Insgesamt wurden also fünf Stichverletzungen dokumentiert. „Zwei Stiche waren laut Gutachterin potenziell tödlich“, sagte Staatsanwalt Markus Kitz auf APA-Anfrage.
Tatverdächtige festgenommen
Nach dem Leichenfund wurde nach Tatverdächtigen gefahndet. Zuerst wurde einer der Verdächtigen festgenommen, etwas später dann der zweite in dessen Wohnung. Bei den beiden Männern handelt es sich um zwei 20-Jährige, einen Kärntner und einen Kroaten. Bei ihnen wurden unter anderem ein blutverschmiertes Messer, die Tatwaffe sichergestellt.
Raub aus Geldnot
Im Laufe der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der 30-jährige Opfer eines Raubüberfalls im Drogenmilieu geworden ist. Bei der Einvernahme gestand der 20 Jahre alte Kroate, dass er derjenige war, der zugestochen hatte. Die beiden, sie kannten sich aus der Schule, planten aus Geldnot gemeinsam den 30-Jährigen auszurauben. Sie wussten genau, dass er Drogen in der Wohnung haben würde. Im betrunkenen Zustand machten sie sich also auf den Weg zum 30-Jährigen.
Plötzlich stand Opfer vor ihnen
Noch bevor sie das Wohnhaus betraten, soll der Kroate seinen Komplizen aufgefordert haben, ihm sein Butterfly-Messer auszuhändigen. Vor der Wohnungstür des 30-Jährigen kam dann alles anders. Das Licht im Stiegenhaus, ging laut dem Kroaten aus. Sie wollten es wieder einschalten, verwechselten aber die Türklingel mit Lichtschalter – und plötzlich stand der 30-Jährige vor ihnen, heißt es in einem Bericht der „Kleinen Zeitung“.
Situation eskalierte
Die Situation eskalierte. Der Kroate stach aus Perplexität zu. Laut seinem Komplizen spielte sich die Bluttat anders ab. Der Tatverdächtige soll noch die Drogen gefordert haben, als der 30-Jährige diese nicht hergab, kam es zu einer Rangelei und in der Folge zum Messerangriff. Die Aussagen der beiden widersprechen sich also dahingehend. Das Opfer bewegte sich mit letzter Kraft noch zurück in seine Wohnung.
Keine Beute
Während der 30-Jährige durch die tödlichen Messerstiche um sein Leben rang, stahl der Kroate einen Kühlschrank aus seiner Wohnung, in dem sich die Drogen befinden sollten – was aber dann doch nicht so war. Die beiden gingen leer aus.
Verdächtiger duschte sich noch
Ihre Wege trennten sich. Während der Kärntner noch völlig unter Schock in der Nähe des Mordhauses gefunden wurde, ging der Kroate in der Zwischenzeit nach Hause, duschte sich und ging wieder raus. Als er dann wieder heimkam, war auch schon die Polizei bei ihm eingetrudelt. Das Messer hatte der Kroate seinem Freund nach der Tat wieder in die Hand gedrückt.
Antrag auf U-Haft
Am Freitag, dem 2. Feber, wurden die beiden Verdächtigen in die Justizanstalt Klagenfurt eingeliefert. Noch dieses Wochenende soll entschieden werden, ob eine Untersuchungshaft verhängt wird. Seitens der Staatsanwaltschaft wurde ein entsprechender Antrag eingebracht. Für beide Verdächtigen gilt bis zur rechtskräftigen Verurteilung die Unschuldsvermutung.