Prozess um Kindesmissbrauch platzt: Zirkusartist untergetaucht
Ein 40-jähriger deutscher Zirkusartist, angeklagt wegen schweren Kindesmissbrauchs, verschwindet vor seinem Prozess am Landesgericht Klagenfurt spurlos.
Ein erschütternder Fall von Kindesmissbrauch hat Kärnten in Aufregung versetzt, als bekannt wurde, dass ein 40-jähriger deutscher Zirkusartist, angeklagt wegen schweren sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen, vor seinem anberaumten Gerichtsprozess am Landesgericht Klagenfurt verschwunden ist.
Zirkusartist droht bis zu zehn Jahre Haft
Die Anklagen wiegen schwer und im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft. Der Mann gehörte zu einem Zirkusunternehmen, das regelmäßig in Kärnten auftrat. Im Jahr 2014 entwickelte sich eine Freundschaft zwischen einer einheimischen Familie und dem Zirkusartisten, nachdem sie mehrmals dessen Vorstellungen besucht hatten.
Übergriffe vor einem Jahrzehnt
Die mutmaßlichen Übergriffe ereigneten sich vor etwa einem Jahrzehnt in einem Wohnwagen während der Gastspiele des Zirkus. Die Töchter der Familie waren damals fünf und acht Jahre alt. Die Eltern erfuhren erst Jahre später von den Vorfällen, als die Mädchen sich schließlich anvertrauten. Der Gerichtsprozess am Landesgericht Klagenfurt, der am Freitag anberaumt war, platzte, da der Angeklagte nicht erschien.
Fahndung eingeleitet
Da der Zirkusartist keinen festen Wohnsitz hatte, wird vermutet, dass er mittlerweile in Deutschland untergetaucht ist, wie die „Kleine Zeitung“ berichtet. Die Staatsanwaltschaft plant eine Fahndungsausschreibung, um den Mann zur Verantwortung zu ziehen. Eltern und Betroffene können sich an verschiedene Hilfsstellen wenden, um Unterstützung zu erhalten.