Steirer vor Gericht wegen Nazi-Tattoo: Kuriose Entstehungsgeschichte
Vor dem Grazer Straflandesgericht wurde ein 26-jähriger Südoststeirer wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung verurteilt. Die ungewöhnliche Entstehungsgeschichte seines Hakenkreuz-Tattoos sorgte für Aufsehen.
Am Mittwoch, dem 14. Februar 2024, stand ein 26-jähriger Südoststeirer vor dem Grazer Straflandesgericht, angeklagt wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung. Das Hakenkreuz-Tattoo am Bein des Mannes war bei einer Verkehrskontrolle entdeckt worden und ist mittlerweile von einem anderen Motiv überdeckt.
Skurrile Tattoo-Geschichte: Alkohol, Autofans und ein Motiv im Rausch
Die skurrile Geschichte hinter dem Tattoo lautete folgendermaßen: Nach einigen Bieren traf der Angeklagte an einer Tankstelle auf andere Autofans, die ihn nach Hause einluden. Im Vollrausch kam die Idee auf, sich tätowieren zu lassen. Das eigentliche Motiv realisierte er erst am nächsten Tag, und der Tätowierer war nicht mehr ausfindig zu machen.
Ausrede oder doch die Wahrheit?
Richter Andreas Lenz zweifelte an dieser Darstellung und konfrontierte den Angeklagten damit, dass er behauptete, nicht zu wissen, wer es war: „Das könne doch nicht stimmen!“ Der 26-Jährige versicherte, alkoholbedingte Gedächtnislücken hätten die Tat beeinträchtigt, und er schäme sich für das Tattoo, wie die „Steirerkrone“ berichtet. Der Vorbestrafte behauptete, nicht mehr Teil der Neo-Nazi-Szene zu sein, und gab an, seine Tattoos schlicht vergessen zu haben, als er im Freibad auftauchte. Der Tätowierer war jedoch nicht Gegenstand der Verhandlung, sondern die öffentliche Zurschaustellung des Hakenkreuzes.
Vier Monate bedingte Haft und Geldstrafe
Das Urteil lautet auf vier Monate bedingte Haftstrafe und 1.260 Euro Geldstrafe (nicht rechtskräftig). Der Angeklagte ließ das Tattoo erst nach der Anzeige überstechen und erklärte dies mit seiner Angst vor Nadeln.