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/ ©Montage: Bundesdenkmalamt/Gerd Pichler & AKON/Österreichische Nationalbibliothek

Einzigartig: Glockner-Gipfelkreuz steht jetzt unter Denkmalschutz

Das Gipfelkreuz des Großglockners ist Österreichs erstes und höchstes Gipfelkreuz unter Denkmalschutz. Das beschloss das Bundesdenkmalamt.

von Sabrina Tischler
Sabrina Tischler Online Redaktion 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(345 Wörter)

Das Gipfelkreuz des Großglockners steht auf Österreichs höchstem Berggipfel, dem Großglockner, auf 3.798 Meter im Herzen des Nationalpark Hohen Tauern, dem größten Schutzgebiet Mitteleuropas. Das erste Gipfelkreuz wurde noch am Nachmittag der Erstbesteigung, am 28. Juli 1800 auf den Glockner-Gipfel gebracht. Nun wurde es unter Denkmalschutz gestellt – das Glockner-Gipfelkreuz aus dem Jahre 1880 ist somit das einzige unter Denkmalschutz stehende Gipfelkreuz.

Zur Geschichte der Erstbesteigung

Bei Tagesanbruch am 29. Juli 1800 brachen vier Zimmerleute, unter ihnen die Brüder Martin und Sepp Klotz, von der Salmhütte auf, um das Kreuz aufzustellen. Um 11 Uhr stand es und von Heiligenblut hallten Böllerschüsse die Felswände empor. Die Kreuze am Kleinglockner (1799) und Großglockner (1800) gehörten zu den ersten Gipfelkreuzen im heutigen Sinne, die eigens für die Aufstellung auf einem Gipfel kunstvoll angefertigt wurden. Aufgrund der exponierten Lage verfiel das Holzkreuz jedoch bereits nach wenigen Jahren.

Geschenk für Kaiser-Paar

Der Österreichische Alpenklub (ÖAK) sicherte sich 1879 den Grund zur Errichtung eines neuen Kreuzes. Dieses wurde anlässlich ihres 25-jährigen Ehejubiläums Kaiser Franz Joseph I. und Kaiserin Elisabeth von Österreich gewidmet. Am 2. Oktober 1880 wurde das drei Meter hohe und 300 kg schwere eiserne Kaiserkreuz von Kalser Bergführern am Gipfel aufgestellt.

Im guten Zustand

Zum 200-jährigen Jubiläum der Erstbesteigung wurde das Kreuz im Jahr 2000 mit einem Hubschrauber ins Tal geflogen, um dort restauriert zu werden. Im August 2010 wurde das direkt im Felsen stehende Kreuz durch Blitzschlag aus seiner Verankerung gerissen und drohte abzustürzen, sodass es in einer aufwändigen Aktion neu fixiert werden musste. Der Zustand des Großglockner-Gipfelkreuzes ist – trotz diverser Blitzeinschläge und der extremen Ausgesetztheit – hervorragend, was vermutlich auch auf die geringere Oxydation in der gegebenen Höhenlage zurückzuführen ist.

Erstes geschütztes Gipfelkreuz weltweit

„Die Unterschutzstellung haben wir als Eigentümer diskutiert, phasenweise waren wir auch skeptisch. Aber jetzt, wo es amtlich ist, dass ‚unser‘ Gipfelkreuz das erste geschützte Gipfelkreuz der Welt und auch das höchste Denkmal Österreichs darstellt, sind wir alle sehr stolz. Wir bedanken uns bei der Großglockner Hochalpenstraßen AG, die dieses Thema auf den Tisch gebracht hat und beim Bundesdenkmalamt für die Initiative und die professionelle und wertschätzende Kooperation.“, so Präsident Christian Zinkl, ÖAK.

„Höhepunkt der Bemühungen“

„Die Unterschutzstellung des Gipfelkreuzes am Großglockner, Österreichs höchstes Denkmal, ist im Wortsinn und übertragen ein Höhepunkt unserer Bemühungen, viele weitere Denkmale, die sich in alpinen Gefilden befinden, in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.“, so Präsident Christoph Bazil, Bundesdenkmalamt.

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