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3G-Netz wird verschwinden: Was bedeutet das für mich?

3G-Netz wird verschwinden: Was bedeutet das für mich?

Seit dem 1. Januar 2024 beginnt die schrittweise Abschaltung des 3G-Netzes, als Teil eines breit angelegten Modernisierungsprozesses. Was das für dich bedeutet, haben wir für dich zusammen gefasst.

von Amélie Meier
Amelie Meier 5 Minuten Online Redaktion
3 Minuten Lesezeit(526 Wörter)

Zu Beginn des Jahres 2024 haben die österreichischen Mobilfunkanbieter A1, Drei und Magenta schrittweise damit begonnen, ihre 3G-Netze außer Betrieb zu nehmen. Diese Informationen werden auch auf den Websites der jeweiligen Anbieter bereitgestellt. Die Deaktivierung wird schrittweise von Region zu Region durchgeführt. Bis zum Ende des Jahres 2024 wird UMTS/3G nicht mehr flächendeckend verfügbar sein. Der ältere 2G-Standard wird in Österreich weiterhin genutzt, ebenso wie die neueren Mobilfunkgenerationen 4G und 5G.

Das 3G-Netz

Bis Ende 2024 wird von den drei österreichischen Mobilfunknetzbetreibern an der Ab- und Umschaltung des ersten, in die Jahre gekommen Mobilfunkstandards UMTS für mobiles Breitband – heute besser bekannt als 3G – zugunsten des leistungsfähigen 5G-Systems gearbeitet. Das 2002 eingeführte 3G-System ermöglichte damals realistische Datengeschwindigkeiten von etwa 10 bis 15 MBit/s und war damit das erste System, das in der Endausbaustufe eine flächendeckende, mobile Breitbandversorgung Österreichs ermöglichte. Mit diesem System trat das Smartphone seinen Siegeszug an und löste sukzessive das Tastenhandy ab.

Es ändert sich kaum was

Für die allermeisten Mobilfunknutzer wird sich durch die Um- und Abschaltung nichts ändern, denn die letzten Smartphones, die nicht zumindest über ein 4G-Modul verfügen, sind heute mindestens 10 Jahre alt, meist jedoch deutlich älter. Die Anzahl sehr alter Smartphones die noch in Verwendung sind, wird auf weniger als 2 Prozent geschätzt. Aber auch NutzerInnen solcher Geräte werden kaum etwas von der Abschaltung mitbekommen, denn diese Smartphones unterstützen keine aktuellen Apps mehr. So ist beispielsweise die beliebteste Chat-App „WhatsApp“ auf Geräten, die älter als etwa 8 Jahre sind, nicht verfügbar. Da 2G – also das GSM-Basisnetz für das klassische mobile Telefonieren – auch in Zukunft weiterläuft, funktionieren diese Geräte nach wie vor zum Telefonieren und zum Versenden von SMS. Auch 2G-Tastenhandys von vor fast 30 Jahren können weiter genutzt werden.

Mehr Kapazität bei gleichem Frequenzbedarf

Die Umstellung erfolgt aus mehreren Gründen. An erster Stelle steht die notwendige Kapazitätserweiterung der Netze für mobiles Internet. Die Effizienz der heute noch in Betrieb befindlichen 3G-Systeme ist im Vergleich zu den neuen Mobilfunkgenerationen 4G und 5G ausgesprochen gering, sie blockieren aber wichtige Frequenzbänder, die in Zukunft für 5G genutzt werden. UMTS/3G verbraucht – je nach Systemtechnik – etwa 1000 bis 3000 Kilowattstunden Strom pro übertragenem Terabyte. 5G-Systeme sparen mit etwa einem Verbrauch von 50 Kilowattstunden pro Terabyte im Schnitt über 96 % des Stromverbrauchs ein. Obwohl das Einsparungspotenzial enorm ist, wird sich der Energieverbrauch der Mobilfunknetze wegen der ständig steigenden, mobil übertragenen Datenmengen nicht in diesem Maß reduzieren. Aber gerade deshalb ist es umso wichtiger, Frequenzbänder, die heute noch für 3G genutzt werden, rasch für 5G freizumachen. Das Voranschreiten des 5G-Ausbaus und die bevorstehende Abschaltung von 3G-Systemen und Umschaltung auf 5G bedeutet daher nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch einen Beitrag auf dem Weg zu mehr Unabhängigkeit von Energielieferanten.

Moderne Sicherheitsstandards

Ein weiterer Grund für die Abschaltung von 3G ist, dass dieses System trotz zahlreicher Updates in den vergangenen 20 Jahren in Zukunft nicht mehr über die notwendigen Sicherheitsstandards verfügen wird. Damit kann ein sicherer Betrieb von Smartphones im 3G-Modus nicht mehr garantiert werden.

Fragen und Antworten zum 3G-Netz:

Die Mobilfunknetzbetreiber schalten UMTS/3G von Region zu Region sukzessive ab. Bis Ende 2024 steht damit UMTS/3G nicht mehr flächendeckend zur Verfügung. (Quelle Forum Mobilkommunikation)

Ja, denn zum Telefonieren und SMS-Versenden benötigt man eine GSM/2G-Verbindung. Das GSM/2G-Netz bleibt auch in Zukunft auf Sendung.

Tatsächlich sind nur noch wenige NutzerInnen von der Abschaltung betroffen: Alle, deren Smartphone älter als etwa 10 Jahre ist. Allerdings funktionieren diese Smartphones auch heute nur noch eingeschränkt, denn die beliebtesten Apps wie beispielsweise WhatsApp werden auf diesen Geräten längst nicht mehr unterstützt. NutzerInnen von „Tasten-Handys“ sind nicht betroffen, da diese Geräte meist ausschließlich mit GSM/2G funktionieren und das GSM/2G-Netz weiter eingeschaltet bleibt.

Mit einer Betriebsdauer von inzwischen 20 Jahren ist das UMTS/3G Netz sowohl betreffend Datengeschwindigkeit als auch betreffend Energieverbrauch nicht mehr zeitgemäß. Mit der Abschaltung können die frei werdenden Frequenzbänder nun effizienter und umweltfreundlicher genutzt werden.

Das kommt darauf an: Wer ein altes Tasten-Handy nutzt und damit sein zufrieden ist, kann und soll das Gerät auch weiter verwenden – das dazu notwendige GSM/2G-Netz wird auch in Zukunft funktionieren. Wer allerdings ein sehr altes Smartphone besitzt, wird gemerkt haben, dass schon jetzt einige Apps nicht mehr funktionieren. Wer in Zukunft Apps nutzen möchte, sollte auf ein neues Smartphone umsteigen. Alle Mobilfunknetzbetreiber bieten erstklassige Smartphones im Paket mit günstigen Tarifen an.

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