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Jammern statt Handeln? Vida-Vorsitzender ruft zu Veränderungen auf

Die „Kronen Zeitung“ berichtet heute, dass die Lohndumping-Fälle wieder im Steigen begriffen seien. Der Lohnbetrug habe im Jahr 2022 insgesamt 1,2 Milliarden Euro ausgemacht, rechnet die AK-Burgenland in der „Krone“ vor.

von Nadia Alina Gressl
Nadia Gressl 5 Minuten
2 Minuten Lesezeit(475 Wörter)

„Tief besorgt“ ist darüber Roman Hebenstreit, Vorsitzender der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. Er fordert ein dringendes Umdenken in der Behandlung unserer Arbeitskräfte in Österreich und der gesamten Europäischen Union: „Die ständigen Klagen der Unternehmen über den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sind nicht nur ermüdend, sondern auch heuchlerisch, solange diese Unternehmen weiterhin die Rechte der Arbeitnehmer:innen mit Füßen treten. Es ist genug des Jammerns, es ist Zeit für Veränderungen am Arbeitsmarkt“, betont der vida-Chef.

„Menschen werden am Arbeitsmarkt ausgebeutet“

„Ständig wird gejammert, dass es so schwer sei, gute Mitarbeiter zu finden. Gleichzeitig werden Menschen am Arbeitsmarkt nach Strich und Faden ausgebeutet. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum es vielen so schwerfällt, gute Leute zu finden. Jede Unternehmensführung, die jammert, sollte zuerst einmal ihr Gewissen – sofern vorhanden – erforschen und nach den Gründen suchen, warum ihr Unternehmen von arbeitswilligen Menschen gemieden wird“, so Hebenstreit weiter.

Nachhaltige Lösungen sollen geboten werden

Wir seien von der Vollbeschäftigung weit entfernt, das ständige Gerede über Personalmangel sei eine Übertreibung, die von den eigentlichen Problemen ablenkt. „Die wahren Probleme sind Lohndumping und die Ausbeutung junger Menschen, die verzweifelt nach Zukunftsperspektiven suchen. Die Jugendarbeitslosigkeit in der EU, insbesondere die alarmierenden Raten in Ländern wie Spanien, ist ein Zeugnis für das Versagen von Politik und Wirtschaft, nachhaltige Lösungen zu bieten“, kritisiert der vida-Vorsitzende.

Über 47 Millionen Überstunden

Die erschreckenden Fälle von Lohnbetrug in Österreich, wie jener einer 58-jährigen ungarischen Arbeitnehmerin, die jahrelang unter dem Mindestlohn bezahlt worden sei, seien ein klares Signal, dass sofortiges Handeln erforderlich ist, nimmt Hebenstreit auf den Bericht in der „Kronen Zeitung“, Bezug: „Es ist eine Schande, dass in einem reichen Land wie Österreich Menschen derart ausgebeutet werden und dass über 47 Millionen Überstunden nicht entschädigt werden. Den Beschäftigten wird so nicht nur ihr Lohn, sondern auch ihre Würde gestohlen.“

Ende des Lohndumpings und der Ausbeutung

Es sei daher höchst an der Zeit, dass die Unternehmen ihre Verantwortung ernst nehmen und beginnen, ihre Mitarbeiter fair und mit Respekt zu behandeln. Die Gewerkschaft vida fordert ein sofortiges Ende des Lohndumpings und der Ausbeutung. „Die Kontrollen durch die Behörden und das Arbeitsinspektorat müssen verstärkt werden, solange bis jede Arbeitnehmerin und jeder Arbeitnehmer in Österreich und der EU die Achtung und den Lohn erhalten, wie es ihnen zusteht.“

„Die größte Ressource ist nicht das Kapital“

„Wir fordern gleichzeitig die Unternehmen auf, ihre Geschäftspraktiken zu überdenken und sich für eine faire Behandlung aller Arbeitnehmer einzusetzen. Es ist an der Zeit, dass die Wirtschaft erkennt, dass ihre größte Ressource nicht das Kapital ist, sondern dass dies die Menschen sind, die hart arbeiten, um den Unternehmen Erfolg zu ermöglichen“, bekräftigt Hebenstreit abschließend.

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