
Internet- und Wirtschaftskriminelle trieben Polizeibilanz in die Höhe
Im Vergleich zum Vorjahr wurden in Kärnten 2023 um 1.039 Delikte mehr zur Anzeige gebracht. Im Zehn-Jahres-Vergleich bleibt die Gesamtkriminalität dennoch weiterhin rückläufig. Die Aufklärungsquote liegt mit 59,3 Prozent.
Die Zahl der Anzeigen ist 2023 auf 25.585 Anzeigen angestiegen, das zeigt die Jahresbilanz, die am heutigen Montag von der Landespolizeidirektion Kärnten veröffentlicht wurde. Maßgeblich für diese Steigerung seien zum einen Anzeigen aus dem Bereich der Internetkriminalität und zum anderen Betrugsdelikte. Dennoch bleibt die Gesamtkriminalität im Zehn-Jahres-Vergleich weiterhin rückläufig. Auch konnten 2023 insgesamt 17.991 tatverdächtige Personen ausgeforscht und angezeigt werden. „Das entspricht dem höchsten Wert der letzten zehn Jahre“, führen die Beamten aus. Erneut gestiegen sei jedoch der Anteil der fremden Tatverdächtigen.
Vier Morde in einem Jahr
2023 wurde zudem ein geringer Anstieg bei Gewaltdelikten verzeichnet. Wurden im Jahr 2022 4.197 Anzeigen erstattet, so waren es im Jahr 2023 um 73 Anzeigen mehr. „Ein Plus von 1,7 Prozent“, teilt man seitens der Polizei mit. Bei 58 Prozent der begangenen Gewaltdelikte gab es eine Beziehung zwischen Täter und Opfer. Wie schon in den Jahren zuvor war auch 2023 das Haupttatmittel eine Stichwaffe. Sie wurde bei 112 Delikten verwendet. 2023 wurden außerdem vier vollendete Morde in Kärnten erfasst, bei denen zwei Männer (2022: 2) und zwei Frauen (2022: 2) getötet wurden.

Weniger Kärntner bestellen Drogen im Darknet
Auch wurden 2.327 Delikte nach dem Suchtmittelgesetz zur Anzeige gebracht. Aufgrund seiner geografischen Lage ist Kärnten auch ein Seitenstrang der Balkanroute und dient daher als Transit- und Endabnehmerland für Drogen, die über Slowenien nach Kärnten eingeführt werden. Dabei konnte die Polizei vor allem der Schmuggel von Heroin und Kokain und Cannabis feststellen. Entgegen der Entwicklung der letzten Jahre konnten 2023 hingegen weniger Suchtgiftbestellungen via Darknet festgestellt werden.
246 Drogenlenker angezeigt
Auch 2023 legte die Landesverkehrsabteilung einen Schwerpunkt auf Drogen im Straßenverkehr. Diesbezüglich mussten 246 Fahrzeuglenker zur Anzeige gebracht werden. Des Weiteren verloren 30 Menschen 2023 ihr Leben auf Kärntens Straßen. „Somit sind gegenüber dem Vorjahr neun Verkehrstote mehr zu beklagen“, heißt es seitens der Polizei.
Bilanz der Landesverkehrsabteilung
- 594.274 Geschwindigkeitsübertretungen
- 6.233 Übertretungen der Gurtpflicht
- 3.699 Anzeigen wegen Nichteinhaltung des Sicherheitsabstandes
- 3.150 Anzeigen wegen Alkoholisierung im Straßenverkehr
- 8.163 Übertretungen wegen Telefonierens am Steuer
Internetkriminalität nahm weiter zu
Dem österreichweiten Trend entsprechend, stiegen auch in Kärnten die Anzeigen im Bereich der Eigentumskriminalität (6.185 Straftaten). Stark angestiegen sind auch die Anzeigen im Bereich der Internetkriminalität. Wurden 2022 noch 2.672 Anzeigen verzeichnet, so waren es 2023 bereits 3.212. Ein Plus von 20,2 Prozent! „Eine deutliche Steigerung wurde hier vor allem beim Internetbetrug verzeichnet“, betont die Kärntner Polizei. Zudem stieg die Zahl der verzeichneten Delikte im Bereich der Wirtschaftskriminalität. Hoch waren vor allem die Anzeigen wegen Trickbetrügereien. „Sie stiegen um 22,5 Prozent“, erklärt man abschließend.
