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Das Landesgericht Wels

„Ich wollte sie töten“: Ehemann (66) nach Messerangriff vor Gericht

Weil er Ende Oktober in Laakirchen (Bezirk Gmunden) seine Ehefrau mit einem Küchenmesser schwer verletzt haben soll, hat sich ein 66-Jähriger am Donnerstag wegen versuchten Mordes verantworten müssen.

von APA
2 Minuten Lesezeit(472 Wörter)

Vor dem Geschworenengericht in Wels bekannte er sich der absichtlichen Körperverletzung schuldig, bestritt jedoch die Tötungsabsicht, von der in der Anklage die Rede ist. Dass der Ehemann seine Frau tatsächlich töten wollte oder ihren Tod in Kauf genommen hätte, soll er nach der Tat mehrfach gesagt haben. Sowohl in der Einvernahme scheine laut Anklage eine Aussage dazu auf, als auch nach dem Eintreffen der Nachbarin als Erste am Tatort laut Aussage des Opfers selbst. In der Videoaufzeichnung ihrer Aussage sprach die Frau auch von nachwirkenden Beschwerden der Tat vor allem psychischer Art.

Harmonische Ehe

Die Ehe war nach den Aussagen beider recht harmonisch verlaufen. Größere Streitigkeiten gab es nicht, nur in letzter Zeit will die Ehefrau eine Änderung des Verhaltens des 66-Jährigen nach dem Tod von dessen Vater bemerkt haben. Von Trennung oder Scheidung sei nie die Rede gewesen.

Bei Tat nüchtern

Die Gutachten bestätigen keinerlei Beeinträchtigungen während der Tat, weder aus psychiatrischer Sicht noch aufgrund von Alkohol, Drogen oder Medikamenten. Er sei voll orientiert gewesen. Auffällig sei, dass er Gefühle kaum verbalisieren könne.

„Blackout“-Reaktion

Die Staatsanwaltschaft stützt sich auf die polizeiliche Einvernahme nach der Tat sowie die Gutachten zur Stichverletzung. Der Angeklagte hingegen betonte in der Einvernahme, dass er den Tod der Frau nicht in Kauf genommen hätte. Er sprach vor Gericht von einem „Blackout“, da die Frau ihn aus der Wohnung verwiesen habe. Ob denn dies für ihn eine allgemein nachvollziehbarer Grund für eine solche Reaktion sei, wollte die Richterin wissen. „Ja, würde ich sagen“, antwortete der Angeklagte.

Streit mit Stiefvater

Der Tat war ein Disput des Mannes mit seinem Schwiegervater vorausgegangen. „Eine Lapalie“, wie die Staatsanwältin es nennt. Seine Ehefrau hat ihn beim Frühstück am nächsten Morgen aufgefordert den Konflikt zu bereinigen. Er rief dann mehrmals beim Schwiegervater an, erreichte ihn aber nicht und hinfahren wollte er nicht mehr. Die Frau wollte schließlich, dass er zu Mittag die Wohnung verlässt.

Tabletten geschluckt

Daraufhin habe der 66-Jährige im Bad laut seinen Aussagen in Suizid-Absicht eine Vielzahl an Tabletten geschluckt und dies seiner Frau gesagt. Sie meinte, er solle sie nicht erpressen. Daraufhin habe er ein Küchenmesser geholt und mehrfach auf sie eingestochen, so die Anklage, dann ließ er ab. Der Ehefrau gelang es, ihren Bruder anzurufen, der dann die Rettung alarmierte. Ein Urteil wird am Abend erwartet.

Update: 15 Jahre Haft

Weil er Ende Oktober 2023 in Laakirchen (Bezirk Gmunden) seine Ehefrau mit einem Küchenmesser schwer verletzt haben soll, ist ein 66-Jähriger am Donnerstag im Landesgericht Wels wegen versuchten Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Verteidigung und Staatsanwaltschaft gaben keine Erklärung ab, das Urteil ist damit noch nicht rechtskräftig.(APA 04.04.2024)

Hinweis: Dieser Beitrag wurde am 04.04.2024 um 17:08 Uhr aktualisiert
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